Alle Bundesligisten aus dem Norden im Halbfinale
Erstellt von Manuel am Samstag, 16.02.2013 22:57:15
Mit deutlichen Paukenschlägen begann die Endrunde der Bogenschützen in Braunschweig. In den beiden Vorrundengruppen setzten sich jeweils die Mannschaften aus der Gruppe Nord durch. Das gab es in der Geschichte der Bundesliga noch nie.
Die erste große Überraschung gab es gleich zur Eröffnung des Bundesligafinales, als sich in der Gruppe A im ersten Match der Norddritte SV Zierenberg und der Rekordmeister aus dem Süden, die SGI Welzheim, gegenüber standen. Die Hessen zwangen die Württemberger, die ohne ihren Olympiateilnehmer Camilo Mayr angetreten waren, nach der fünften Passe in ein Stechen, das sie gewannen und so hatte diese Veranstaltung gleich zu Beginn mit dem 6:5 des SV Zierenberg über die SGI Welzheim eine kleine Sensation zu verzeichnen.
Die zweite Begegnung war deutlich klarer. Der Vizemeister des vergangenen Jahres, die Schützinnen vom BSC BB-Berlin mit Elena Richter, Lisa Unruh und Karina Winter (Foto), bezwangen in ihrer Eröffnungspartie den Südvierten BSG Ebersberg nach drei Passen glatt mit 6:0.
Die Endrunde wurde nach der Satzzählweise des Internationalen Bogensportverbandes World Archery (WA) ausgetragen. Eine gewonnene Passe bringt für eine Mannschaft zwei Satzpunkte, ein Remis immer noch einen Punkt und eine verlorene Passe ergibt null Satzpunkte.
Welzheims Trainerin Sandra Sachse nahm nach der Begegnung Simeon Schaaf aus dem Team und schickte Camilo Mayr aufs Feld. Mit ihm wurde zwar die Stabilität zwar nicht erheblich größer, doch dem fünfmaligen Meister gelang gegen die BSG Ebersberg beim 6:3 der erste Matcherfolg an diesem Tag. Nun musste aber gegen BSC BB-Berlin gewonnen werden, um das Halbfinale zu erreichen, eine schwierige Situation für die Welzheimer.
Auch die Berliner bekamen die Stärke des SV Zierenberg zu spüren, der sich in der Besetzung Burkhard Gauding, Dominik Rennert und Dieter Dehnert nicht ohne Kampf geschlagen geben wollte. Wieder wurden fünf Passen benötigt, bis das knappe 6:4 für die Schützinnen aus der Hauptstadt feststand.
Eric Skoeries kam bei Berlin für Elena Richter gegen Welzheim ins Team und passte sich nahtlos ein. 4:0 führten die Berliner nach zwei Passen und für Welzheim sah es nach einem frühen Ausscheiden aus. In der dritten Passe regte sich dann jedoch der Widerstand. 60 Ringe der Welzheimer zeigten, dass die Begegnung noch nicht entschieden war. Doch das Aufbäumen war nur noch ein kurzes Strohfeuer. Mit 59:56 ging die vierte Passe an Berlin, das damit das Match mit 6:2 für sich entschied und die SGI Welzheim war bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
Auch der SV Zierenberg erreichte das Halbfinale, doch die Hessen mussten sich gegen die BSG Ebersberg heftig strecken. 5:5 hieß es nach fünf Passen, völlig ausgeglichen war die Begegnung. Im Stechen waren die Zierenberger glücklicher, denn bis auf Dominik Rennert erzielten alle Schützen jeweils eine Neun. Die Zehn des Zierenbergers gab den Ausschlag für den 28:27-Erfolg. Berlin mit 6:0 sowie Zierenberg mit 4:2 Punkten im Halbfinale, Welzheim mit 2:4 und Ebersberg mit 0:6 Zählern gescheitert.
Auch die Vorrundengruppe B begann mit einem Paukenschlag, denn die als Tabellenführer der Gruppe Süd angereisten Schützen der FSG Tacherting mussten sich mit 3:6 dem Nordvierten Sherwood BSC Herne beugen. Selbst Titelverteidiger SV Querum musste vor eigenem Publikum kämpfen, um sein erstes Match mit 6:4 gegen die Bogenschützen aus Neumarkt zu gewinnen.
Rafael Poppenborg, Tim Großmann und Marius Neyer erzielten vor 400 Zuschauern auf gefüllter Tribüne in der zweiten Begegnung der Herner ausgerechnet gegen die Heimmannschaft SV Querum die erste Passe mit der Optimalringzahl 60, die sie mit 2:0 Satzpunkten in Führung brachte. Auch hier musste nach 5:5-Zwischenstand ein Stechen entscheiden. Der Titelverteidiger aus Niedersachsen zeigte ganz starke Nerven. Michael Frankenberg, Florian Floto und Jens Pieper (Foto) erzielten jeweils eine Zehn, während die Westdeutschen nur auf 29 Ringe kamen und mit 5:6 die Partie noch aus der Hand gaben.
Die FSG Tacherting holte sich beim 6:3 gegen die Bogenschützen aus Neumarkt ihre ersten Finalpunkte, hatten aber vor der letzten Vorrundenpartie die gleiche Ausgangssituation wie Welzheim: ein Sieg gegen den SV Querum war zwingend.
Auch die beiden letzten Vorrundenbegegnungen hatten es in sich. Zwischen dem SV Querum und der FG Tacherting sowie zwischen Sherwood BSC Herne und den Bogenschützen aus Neumarkt stand es jeweils 2:2 nach zwei Passen. Querums Trainerin Petra Kastellan, die Thomas Zeh für Michael Frankenberg in diese Partie brachte, freute sich dann über einen knappen Vorsprung, denn die dritte Passe ging mit 58:57 an die Braunschweiger Vorstädter. Auch Herne hatte sich einen kleinen Vorteil verschafft und führte mit 4:2.
Doch die Freude bei den Nordvertretern war zu früh. Die Vereine aus dem Süden kämpften sich noch einmal in der vierten Passe zurück. 58:57 gewann Tacherting gegen den SV Querum und 57:57 hieß es zwischen Herne und Neumarkt, sodass die Entscheidungen noch einmal aufgeschoben waren.
Mit einem 57:56 machte der Titelverteidiger seinen Halbfinaleinzug perfekt und auch der erste Sieg der Neumarkter konnte den Einzug der Herner in die Vorschlussrunde nicht mehr stoppen, denn die Westdeutschen hatten bei Punktgleichheit die meisten Satzpunkte gewonnen.
Damit stehen sich in der Vorschlussrunde zunächst Berlin und Herne gegenüber. Das zweite Semifinale bestreiten danach Querum und Zierenberg.
Alle Ergebnisse vom Bundesligafinale in Braunschweig finden Sie über diesen Link .
Quelle: Deutscher Schützenbund