DBS-Nationalteam Bogen auf Kurs Richtung Europameisterschaft

Vom 23. bis zum 30. Juni 2014 war das DBS-Nationalteam Bogen in Nove Mesto nad Metuji, um beim dortigen Weltcup noch einmal zu testen, wie es mit der Vorbereitung auf die Europameisterschaft Ende Juli 2014 in Nottwil in der Schweiz steht.

Die Belastung auf tschechischem Boden, dicht vor der polnischen Grenze, war hoch. Noch nie gab es ein derart großes Starterfeld bei einem Weltcup im Behindertensport. Rund 160 Sportler aus 22 Nationen waren gemeldet. Mit offiziellen Mannschaftsvertretern, Kampfrichtern und Volontären musste der ansässige Sportklub die Rekordzahl von über 300 Personen in über 15 Hotels der Region unterbringen.

Wahrhaft eine meisterliche Leistung, die im Vorfeld zu bewältigen war. Ebenfalls im Vorfeld des eigentlichen Wettbewerbes mussten fast alle Sportler noch einmal durch eine genaue Klassifikation. Seit dem 01. April 2014 gelten neue Regeln hinsichtlich der Einschränkungen, die vorliegen müssen, um als Sportler mit Handicap starten zu dürfen. Wer das nicht im Vorfeld auf der WM in Bangkok oder auf einem der sog. Classificationhubs hinter sich gebracht hatte, musste hier zur Einstufung. Und das waren sehr viele, so dass die geplanten Trainingszeiten durch Warten bei den Klassifizierern verlorengingen.

Für die Mitglieder des deutschen Nationalteams keine leichte Situation. Als es dann endlich ins offizielle Training ging, fanden die Sportler schnell in ihren Rhythmus. Bereits hier zeigte sich aber das unglaublich hohe Niveau der Veranstaltung. Dieses hohe Niveau wurde dann in der Qualifikationsrunde auch bestätigt. Fast allen Sportlern gelang es aber ihre Trainingsresultate noch einmal zu verbessern. Damit waren interessante Finalpaarungen vorgezeichnet. Die deutschen Compounddamen zeigten hier, wie schon beim Vergleichskampf im Mai in Almere NL, dass immer mit ihnen zu rechnen ist. Alle kämpften hier hervorragend und letztendlich gingen nach der Qualifikation und Elimination Platz 3, 4 und 5  (Karina Granitza, Vanessa Bui und Lucia Kupczyk) im Einzel an Athleten des deutschen Teams. Platz 1 ging nach Großbritannien und Platz 2 nach Russland. Für die EM ist also Spannung angesagt, auch wenn die deutschen Compounddamen dann kein Geheimtipp mehr sind.

Team Deutschland auf dem Kurs Richung EM 2014

Besonders spannend wird hier auch die Auseinandersetzung mit der Mannschaft. Dieses Mal gewannen die Russinnen noch knapp, aber das Abschneiden wird hier massiv von der Tagesform abhängen.
Ebenfalls kein Geheimtipp ist das deutsche Recurve Mixed-Team mit Maik Szarzewski und Jennifer Hess. Match für Match kämpften sie sich durch das extrem starke Teilnehmerfeld. Was im Einzel leider nicht gelang, gelang hier im Team. Platz 1 für Deutschland, eine Platzierung die sich hoffentlich bei der EM wiederholen lässt.

Noch ein Platz 4 im Einzel gibt es zu vermelden. Der W1 Schütze Uwe Herter unterlag im kleinen Finale nur seinem koreanischen Gegner, durfte aber mit diesem Resultat ausgesprochen zufrieden sein.
Für Michael Müller mit dem Compoundbogen wurde es schlussendlich ein Platz 17 in einem Feld, das einer WM würdig gewesen wäre. Immerhin waren hier die drei letzten Weltrekordinhaber am Start und die Finalmatches wurden hier in der Regel nur mit einem Ring Unterschied gewonnen oder verloren.

Einmal Platz 1, einmal 2, einmal 3, 4 und 5 , lautet also die mehr als erfreuliche Bilanz des deutschen Teams, dessen gesamter Aufbau auf die WM im eigenen Land 2015 ausgerichtet ist.

Das siegreiche Team in Nove Mesto nad Metuji.

Text: Mathias Meudt, Teammanager