World Cup Salt Lake City: Kroppen greift nach Gold
Erstellt von Manuel am Freitag, 22.06.2018 20:56:26 | Kategorie Deutscher Schützenbund
Sensation durch Michelle Kroppen! Die deutsche Recurve-Schützin steht beim Bogen-Weltcup in Salt Lake City/USA im Gold-Finale (in der Nacht von Sonntag auf Montag) und greift nach ihrem ersten Weltcup-Titel. Finalgegnerin ist die Inderin Deepika Kumari.
Die erst 22-jährige Kroppen ging als 19. der Qualifikation in die Ko-Phase, in der sie mit Siegen gegen die Französin Melanie Gaubil (7:3, nach 1:3-Rückstand), die Dänin Maja Jager (7:3), die Mexikanerin Ana Paula Vazquez (6:2 , nach 0:2-Rückstand) und die Taiwanesin Ya-Tin Tan (6:4, nach 2:4-Rückstand) glänzte und immer wieder ihre Nehmerqualitäten bewies. Der Lohn: Das erste Weltcup-Finale ihrer Karriere und als positiver Nebeneffekt der Top Team Tokio-Status (TTT), der sie berechtigt, an der internen Olympia-Qualifikation mitzuschießen. Kroppen, Angehörige der Bundespolizei, sagte: „Ich fühlte mich nicht so gut am Morgen, der Wind war auch stark, aber glücklicherweise gab mir mein Trainer für jeden Pfeil Ratschläge, weil der Wind sich drehte!“
Einen guten Wettkampf zeigte auch Lisa Unruh, die als Qualifikations-Erste in die Ko-Phase ging und dort zwei souveräne Siege (6:0 und 7:3) einfuhr. Im Viertelfinale geriet sie trotz guter Leistung mit 0:4 gegen die Niederländerin Gabriela Bayardo in Rückstand, den sie nicht mehr aufholen konnte. Am Ende hieß es 4:6 aus Sicht Unruhs, die sich mit Platz fünf dennoch auch den TTT-Status sicherte. Gleiches gilt für Florian Kahllund, der nach drei Siegen (6:4 vs. JPN, 6:2 vs. BRA, 7:3 vs. BEL) im Viertelfinale am fast perfekt schießenden Italiener Mauro Nespoli scheiterte (0:6), mit Platz acht aber der erste deutsche Mann ist, der den TTT-Status erreicht hat.
Das war es aber auch mit den guten Nachrichten. Die weiteren deutschen Ergebnisse lesen sich nicht so erfreulich, sowohl im Einzel, Team als auch Mixed gab es nichts zu holen. Die deutschen Recurve-Männer belegten im Einzel die Plätze 33 (Camilo Mayr und Maximilian Weckmüller) und 57 (Johannes Maier) und verloren in der ersten Runde des Teamwettbewerbs 3:5 gegen Italien. Das Frauen-Team zog im Viertelfinale gegen Japan den Kürzeren (4:5) und musste somit den Traum von einer weiteren Medaille begraben. Elena Richter belegte im Einzel Platz 17. Und im Mixed mussten sich Unruh/Weckmüller nach einem Auftaktsieg gegen Brasilien (5:3) im Viertelfinale mit 0:6 den Russen geschlagen geben.
Auch im Compound-Bereich lief es nicht besser: Marcus Laube scheiterte nach seinem Auftaktsieg gegen einen Australier (147: 145) in der zweiten Runde an einem Amerikaner (143:145) und wurde 17., Janine Meißner kam nach einem Freilos in Runde eins sowie einem Erfolg im Stechen in Runde zwei bis in die dritte Runde, wo sie chancenlos gegen die Dänin Tanja Jensen (132:143) blieb und Neunte wurde. Das Mixed mit Laube/Meißner verlor in Runde eins gegen Indien (145:154).
Das deutsche Team
- Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Johannes Maier, Camilo Mayr, Maximilian Weckmüller
- Compound: Janine Meißner, Marcus Laube
Betreuer
- Oliver Haidn (Trainer Recurve)
- Natalia Butuzova (Trainerin Recurve)
- Holger Hertkorn (Trainer Compound)
- Felix Rinke (Physiotherapeut)
Quelle: Deutscher Schützenbund