Die drei Organisatoren Burkhard Schindler, Ralf Hergeth und Wolfgang Pippert gestalteten einen tollen Schulungsrahmen mit einer guten Kombination aus Theorie und Praxis. Samstagvormittag starteten die motivierten Teilnehmer mit der Theorie. Hierbei wurden die ersten Grundlagen gelegt: Worauf muss geachtet werden? Wie hoch ist der Platzbedarf von einem idealen Trainingsplatz und/oder Halle? Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen geschaffen werden?
Es schlossen sich weitere Fragen an: Welche Materialien werden benötigt? In welcher Anzahl? und das wichtigste für Vereine: Mit welchem Kostenrahmen muss kalkuliert werden? Auch Vorschläge wie z.B. „Scheibennägel aus Wasserflaschendeckel basteln“ oder „Scheibenständer selber bauen“ wurden durch Wolfgang weitergegeben. Durch die tolle homogene Kleingruppe tauschten die Teilnehmer hilfreiche Tipps und Erfahrungswerte untereinander aus, ist es doch das gemeinsame Ziel, den Bogensport im Breitensportsegment weiter auszubauen. Gerade die Anfangsfinanzierung ist ein wichtiges Thema, Beispiele wie Bogenschnupperkurse gegen Gebühr, Beantragen von Zuschüssen, Stichwort „langlebige Sportgeräte“.
Nach einer kurzen Kaffeepause übernahm Ralf den Part „Fachbegriffe aus dem Bogensport“. Es wurde gelernt, was man unter „Laden“, „Ankern“, „Transfer“ und „Lösen“ versteht, damit dies aber nicht zu statisch wird, wechselte Ralf bereits kurz darauf mit allen auf das wunderbare Außengelände bei frischen Temperaturen, aber herrlichen Sonnenschein. Mit dem Theraband ging es an die Startlinie, und jeder durfte im idealen Stand üben, wie der Ablauf ganz konkret funktioniert. Dabei flog auch schon das ein oder andere Theraband über den Platz.
Frisch gestärkt nach der Mittagspause ging es endlich an die Sportgeräte. Neben dem systematischen Bewegungsablauf kam jetzt auch noch der Punkt „Zielscheibe treffen“ hinzu. Wolfgang und Ralf nahmen sich immer wieder die einzelnen Teilnehmer vor, korrigierten Körperhaltung oder falsche Bogengrößen und gaben Tipps, wie man beim Start Bogensportabteilung auch ohne Trainer die Leute leicht motivieren, zu ersten Erfolgen führen und auch korrigieren kann. Mit einem gemeinschaftlichen Grillen, dank der Gastfreundschaft der Schützengesellschaft DIANA Hirschau e.V., klang der Samstagabend aus.
Am Sonntagvormittag traf sich die Truppe nochmals, um die Inhalte aktiv weiter zu vertiefen. Visiere wurden montiert und die Neulinge, die innerhalb von 24 Stunden ein halbjährliches Training im Zeitraffer absolvierten, schossen ihr erstes Bogenturnier. Es gab sechs glückliche vierte Plätze und natürliche die Plätze auf dem Siegertreppchen.
Als Abschluss gab es noch gemeinsames Teamwork, da jeder teilnehmende Verein eine Bogenscheibe mit Ständer als „Startkapital“ erhielt und diese in die Autos geladen werden mussten. Dies war eine letzte – bei 1,40m im Durchmesser und 70kg Gewicht – große Herausforderung. Wer wollte, konnte sich nach dem offiziellen Teil unter der Führung von Ralf den 3D-Bogenparcours in der direkten Nachbarschaft anschauen. Dies bildete einen tollen Abschluss mit vielen Eindrücken und Visionen aller Teilnehmer.
Julia Scharf (Lehrgangsteilnehmerin)