Für die Sportler ist Wiesbaden definitiv ein Highlight: „Für mich ist es eine riesige Ehre, in Wiesbaden starten zu dürfen. Ich bin das erste Jahr in der Nationalmannschaft und dann gleich so ein Event. Ich möchte dort einfach Spaß haben“, sagt Selina Hahn, die neben Uwe Herter einzige deutsche Starterin ist. Um Spaß und Erleben geht es auch Herter, der als Olympia-Vierter von Rio aber natürlich auch sportliche Ambitionen hat. „Allerdings läuft es bei mir seit über einem Jahr international nicht mehr so gut, und gegen den Tschechen David Drahoninsky rechne ich mir sehr geringe Chancen aus“, relativiert er die Aussichten.
Für den ausrichtenden DSB ist das Event ein besonderes Turnier, viele Dinge müssen beachtet werden, wie Stefan Hoffmann, Referent Bildung im DSB, sagt: „Zum ersten Mal haben wir uns mit einer Veranstaltung befasst, die für Athletinnen und Athleten mit Behinderung ausgetragen wird. Hier gibt es Dinge zu beachten, die man so nicht immer auf dem Schirm hat. Wir müssen eine barrierefreie Sportstätte haben, die Unterkunft muss viele behindertengerechte Zimmer haben, was in Wiesbaden äußerst selten ist. Der Transport bei An- und Abreise sowie von und zur Wettkampfstätte ist eine besondere Herausforderung, denn selbst in einen großen Reisebus passen maximal sechs Rollis und wir haben zum Europa Cup Finale 21 Sportlerinnen und Sportler in Rollstühlen dabei.“
Dieses Event tut Wiesbaden gut!
Viel Arbeit, die sich aber lohnt, wie DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp meint: „Der DSB sieht es als wichtige gesellschaftliche Aufgabe an, den paralympischen Sport vermehrt zu unterstützen. Und es ist beeindruckend, die Sportler in Aktion zu sehen.“ Und auch die Stadt Wiesbaden profitiert davon, so Brokamp: „Dieses Event tut Wiesbaden gut! Es zeigt die Vielfältigkeit des Sports in der Sportstadt Wiesbaden, dass es neben Fußball, Reiten oder Biathlon noch weitere tolle Veranstaltungen in tollen Sportarten gibt.“
Doch nicht nur der sportliche Teil wurde mit viel Akribie geplant, auch das „Drumherum“ verspricht einiges: So können Zuschauer im Bogenschießzelt im Rollstuhl oder „blind“ schießen, das Inklusionsmobil des Landessportbundes Hessen ist vor Ort und baut einen Rollstuhl-Parcours auf, zudem gibt es eine Minigolf-Bahn, die blind und mit akustischem Signal gespielt wird. Für die kleineren Zuschauer ist eine Hüpfburg aufgebaut, und für das Wohlbefinden stehen Food Trucks und Eiswagen bereit. Und gewinnen kann man auch noch etwas, wenn die für 2 Euro erworbene Bade-Ente aus dem Brunnen gefischt wird.