Denn wer Misserfolge besser abhaken kann, wird mit mehr Selbstvertrauen in den nächsten Wettkampf starten. Wer negative Gedanken, die einen nervös machen und in der Leistungsfähigkeit hindern, bereits im Ansatz erkennt und trainiert, diese in positive Gedanken umzuformieren, wird einen sichereren Umgang mit seiner Angst beim nächsten Wettkampf feststellen. Denn dann kann er auf seine ganz eigenen Gedankenkiste zurückgreifen. Wichtig dabei ist, sich bei den Gedanken zuerst einmal zu ertappen und sich dabei ein großes Stopp-Schild vorzustellen. Anschließend wird der Gedanke positiv umformuliert, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Situation: Training
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffe, die neue Technik richtig umzusetzen“ --> „Ich versuche es, so gut es geht jeden Schuss aufs Neue, dann wird es mir irgendwann ganz leicht fallen.“
Situation: Wettkampf
„Mist, ich habe mir schon zu viele Fehler geleistet, um ins Finale zu kommen“ –> „Ich werde Schuss für Schuss mein Bestes aus mir herausholen, denn abgerechnet wird erst am Ende.“
Situation: Kaderqualifikation
„Die anderen sind eh alle viel besser als ich.“ --> „Ich bin vielleicht noch nicht so gut wie die Spitze, aber ich gebe mein Bestes.“
Um dies zu üben, können sich die Sportler nach einer kleinen Einführung durch den Trainer in der Gruppe oder alleine alle ihre „roten“ Gedanken aufschreiben, um sich auch klar zu machen, wann diese Gedanken vor allem aufkommen. Dafür einfach drei Spalten auf ein Blatt Papier machen mit „Situation“, „Rote Gedanken“ und „Grüne Gedanken“. Gemeinsam oder alleine kann überlegt werden, welcher Gedanke in welcher Situation vielleicht hilfreicher wäre und wie man diesen in einen „grünen“ Gedanken umwandelt. Und nun heißt es ganz einfach: Ganz viel üben!
Quelle:
Übung in Anlehnung an Engbert, K., Droste, A., Werts, T. und Zier, E. (2011). Mentales Training im Leistungssport. Ein Übungsbuch für den Schüler- und Jugendbereich. Stuttgart: Neuer Sportverlag.