Geschossen wurde auf einem hervorragend präparierten „Körnerplatz“ mit Sichtweite auf das Jugend-Internat von Hertha BSC. „Ich war schon vor zwei Jahren bei Die Finals dabei und fand es ganz toll auf dem Maifeld. Und auch dieses Mal ist es ein wunderbarer Platz“, sprach Uwe Müller vom SV Weil im Schönbuch allen Beteiligten aus der Seele. Müller gewann mit einem Ring Vorsprung vor Kazimierz Szyzypinski (622-621) die Mastersklasse Recurve und zeigte sich davon überrascht: „Superklasse, damit habe ich nicht gerechnet. Ich will aber noch mehr, ich möchte ein Dauergast bei den Deutschen Meisterschaften werden“, so der glückliche Sieger.
Ebenfalls als Sieger vom Feld ging Karina Wenzel-Repey (TG Konz 1885) in der weiblichen Mastersklasse Recurve. Am Ende wies sie satte 20 Ringe Vorsprung auf die Konkurrenz auf, was sie am meisten überraschte: „Ich habe erst 2019 wieder mit dem Bogenschießen begonnen, nachdem ich zehn Jahre lang pausiert habe. Ich bin total überrascht, da es auch mein erster Outdoor-Wettkampf seit über zehn Jahren war.“ Im Masters Compound setzte sich Alexander Jagusch (SK Tespe) die Krone auf, mit 661 Ringen distanzierte er Matthias Wagner um zwei Ringe.
Ich bin total überrascht, da es auch mein erster Outdoor-Wettkampf seit über zehn Jahren war!
Karina Wenzel-Repey, Siegerin in der Mastersklasse Recurve
Am Nachmittag folgten die Mastersklasse Blankbogen sowie die Seniorenklassen im Recurve- und Compoundbogen. Was auch hier auf alle Teilnehmer zutraf: Gute Laune und die Freude, endlich wieder die Gleichgesinnten zu sehen und mit ihnen um Ringe zu schießen. So, wie das Ehepaar Kerstin und Frank Jecke (SV EG Suhl 48). Erstmals in der Seniorenklasse dabei („Wir sind die Frischlinge in dieser Klasse!“) setzte sich das Bogen-Ehepaar an die Spitze und gab diese nicht mehr ab. Frank siegte mit 620 Ringen vor Kerstin mit 609 Ringen. „Dass wir in einer Klasse schießen, ist etwas Besonderes. Es hat richtig Spaß gemacht, alles war top vorbereitet“, zeigte sich Kerstin Jecke begeistert. Nächstes Jahr geht es dann noch eine Nummer größer, denn die Jeckes reisen zu den World Masters Games nach Japan.
Grund zum Feiern hatte auch Frank Plitt. Der Blankbogenschütze vom BSGW Kassel schoss in der Mastersklasse Blankbogen mit 637 Ringen einen neuen Deutschen Rekord (dieser muss im Nachgang noch bestätigt werden). Dabei distanzierte er die Konkurrenz deutlich. Dementsprechend zufrieden war er mit dem Neustart nach der Corona-Zwangspause: „Mein Ziel waren 600 Ringe plus. So ein Ergebnis habe ich mir erhofft, aber nicht erwartet, da Wettkampf und Training zwei Paar Schuhe sind. Ich habe noch viele Ziele, z.B. würde ich gerne noch öfter international schießen - mal sehen, was noch geht.“
Welche Teilnehmer sich für die DM in Wiesbaden (10.-12. September) qualifizieren, steht erst später fest. Dann nämlich, wenn die DSB-Sportleitung die Limitzahlen festlegt. Meldeschluss ist der 3. August.