Bogen-EM Antalya: Einmal um Gold, dreimal um Bronze

Erstellt von Manuel am Samstag, 05.06.2021 13:42:38 | Kategorie Deutscher Schützenbund

Von der Bogensport-EM in Antalya (1.-6. Juni) gibt es einige Erfolgsmeldungen: Die Recurve-Frauen schießen im Team-Wettbewerb um die Goldmedaille, und im Recurve-Einzel der Männer hat der DSB ebenfalls Medaille sicher, denn Florian Unruh trifft im kleinen Finale auf Moritz Wieser. Und auch im Compound-Bereich geht es zweimal um Bronze: Janine Meißner und Tim Krippendorf stehen im Mixed-Bronzefinale, Krippendorf zudem noch im Einzel.

Nach der Qualifikation hatte sich das deutsche Männer-Trio auf folgenden Rängen platziert: Vier für Florian Unruh (667), fünf für Maximilian Weckmüller (664) und 31 für Moritz Wieser (642). Die Ausgangsposition war demnach gut, und so waren alle hoffnungsvoll für die Ko-Phase. In dieser sorgte Wieser für den ersten „Paukenschlag“, als er den nach der Qualifikation an zwei platzierten Niederländer Sjef van den Berg mit 6:0 ausschaltete. Leider „erwischte“ es zeitgleich Weckmüller, der gegen den Spanier Miguel Alvarino Garcia keinen Rhythmus fand und 0:6 unterlag. Gut, dass Unruh und Wieser weiter konstant hohe Wertungen schossen und bis ins Halbfinale stürmten. Dort unterlagen sie dem Spanier Pablo Acha (2:6, Unruh) bzw. dem Türken Galsan Bazarshapov (4:6, Wieser). „Das waren ganz starke Leistungen der Beiden“, zeigte sich Chef-Bundestrainer Thomas Abel angetan. Das Bronzefinale steigt am Sonntag, 6. Juni (15.27 Uhr).

Recurve: Am Freitag geht es um die Quotenplätze für Tokio
Bundestrainer Oliver Haidn zeigte sich ebenfalls erfreut, sein Blick geht aber schon in Richtung Freitag. „Der Fokus liegt ganz klar auf dem Kontinentalen Olympia-Qualifikationsturnier. Wir haben eine gute Ausgangsposition geschaffen, und wir erwarten viele enge Matches. Wir müssen angreifen!“ Bei dem Turnier kämpfen 85 männliche Bogenschützen um vier Einzelplätze für die Olympischen Spiele in Tokio – maximal einer pro Nation.

Dreimal Aus im Viertelfinale
Im Einzel der Frauen ist der Sprung in das Halbfinale dagegen verpasst worden. Michelle Kroppen stand kurz davor, unterlag im Viertelfinale aber der stark auftrumpfenden Weißrussin Karyna Dziominskaya mit 3:7, die anschließend sogar ins Finale stürmte. Lisa Unruh und Charline Schwarz mussten sich bereits im 1/16-Finale geschlagen geben, jeweils im Stechen. Unruh unterlag der Französin Melanie Gaubil 5:6 (Stechschuss 8-10), Schwarz der an zwei gesetzten Spanierin Elia Canales 5:6 (7-7*).

Foto: World Archery Europe / Tim Krippendorf zeigt den Weg an: Er steht zweimal im Bronzefinale.
Foto: World Archery Europe / Tim Krippendorf zeigt den Weg an: Er steht zweimal im Bronzefinale.

In den Team-Wettbewerben verpassten die deutschen Recurve-Männer ebenfalls die Medaillenränge. Zunächst gewannen als Nummer eins der Qualifikation zunächst souverän gegen Italien 6:2 und mussten sich dann in einer Neu-Auflage des Weltcup-Finals von Lausanne den Spaniern 4:5 im Stechen geschlagen geben. Die guten 28 Ringe beim Stechen reichten nicht, die Spanier schossen einen Ring mehr.

Im Mixed hatte zuvor das Ehepaar Unruh ebenfalls im Viertelfinale, ebenfalls im Stechen den Kürzeren gezogen: Gegen das Duo aus Polen waren die zwei Neuner im Stechen zu wenig, das gegnerische Duo lieferte zwei perfekte Schüsse ab.

Frauen-Team im Goldfinale
Nachdem die Frauen im Einzel und Mixed „leer“ ausgegangen waren, waren sie in der letzten Entscheidung des 3. Juni gefordert: Dem Team-Wettbewerb. Und Michelle Kroppen, Lisa Unruh und Charline Schwarz lieferten ab. Über die Stationen Österreich (6:0), Tschechien (5:4 mit 28-26 im Stechen) und einem 6:2 gegen Dänemark war die Qualifikation für das Goldfinale perfekt. Dort trifft das Trio am 6. Juni um 10.25 Uhr. Bundestrainer Oliver Haidn zeigte sich zufrieden mit der Ausbeute: „Wir konnten heute weiter und wieder Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gewinnen. Jetzt heißt es, fokussiert und entschlossen bleiben. Alles ist möglich!“

Compound: Krippendorf im Einzel und Mixed ganz stark
Und auch im Compound-Team geht es am Wochenende um zwei Medaillen: Janine Meißner und Tim Krippendorf zeigten beeindruckende Vorstellungen im Mixed-Wettbewerb und stürmten ins Bronzefinale: „Das war ein tolles Auftreten mit stark geschossenen Matches gegen namhafte Gegner, der mit dem verdienten Einzug in das Bronzefinale belohnt wurde“, kommentierte Holger Hertkorn, der Disziplinveranwortliche Compound. Auf dem Weg dorthin wurden die Teams aus Kroatien (155:154) und die an eins gesetzten Dänen (154:151) bezwungen, im Halbfinale kam gegen das Überraschungs-Duo aus Belgien (154:157) das Aus. Gegner um Bronze ist am Samstag, 5. Juni (14.02 Uhr), Gastgeber Türkei.

Im Einzel der Männer demonstrierte Krippendorf, der erst in diesem Jahr seine internationale Premiere ablieferte, was für ein großes Potenzial in ihm steckt: Mit Siegen gegen Konkurrenten aus Belgien (148:141), Spanien (146:143) und Österreich (145:145, Sieg mit X im zweiten Stechschuss) stürmte er ins Halbfinale, ehe ihn der Türke Yakup Yıldız mit 143:147 stoppen konnte. Im Bronzefinale geht es am Samstag, 5. Juni um 15.27 Uhr gegen den Polen Lukasz Przybylski um die Medaille. Für Leon Hollas lief es dagegen gar nicht gut: In der ersten Ko-Runde „patzte“ er und brachte nur 134 Ringe auf die Scheibe, natürlich zu wenig, um den starken Griechen Konstantinos Drakiotis (145) in Bedrängnis zu bringen. Florian Grafmans zeigte Leistung und schoss starke 146 Ringe, doch auch die waren im Duell mit dem Fanzosen Quentin Baraer zu wenig.

Bei den Compound-Frauen hatte das DSB-Trio nichts mit der Vergabe der vorderen Plätze zu tun. Zunächst kam es ausgerechnet zu einem deutschen Duell zwischen Janine Meißner und Julia Böhnke, dass Meißner mit 141:138 für sich entschied. In der Folgerunde, dem Achtelfinale, brachte Meißner wieder 141 auf die Scheibe und somit exakt einen Ring weniger als ihre niederländische Rivalin Sanne de Laat. Jennifer Walter musste auch das Aus in der zweiten Runde hinnehmen, da ihre 137 Ringe gegen Andrea Marcos aus Spanien (141) nicht ausreichten.

Die deutschen Teams scheiterte dagegen früh im Turnier: Ein Ring fehlte Julia Böhnke, Janine Meißner und Jennifer Walter beim 225:226 gegen Italien, um ein Stechen zu erreichen. Die Männer erreichten dies gegen die Schweiz (230:230), zogen jedoch im Stechen mit 27-29 den Kürzeren.

Die EM-Teilnehmer des DSB

Recurve: Michelle Kroppen, Charline Schwarz, Lisa Unruh, Florian Unruh, Maximilian Weckmüller, Moritz Wieser

Compound: Julia Böhnke, Janine Meißner, Jennifer Walter, Florian Grafmans, Leon Hollas, Tim Krippendorf

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Foto: DSB / EM-Goldfinale für die Recurverinnen Michelle Kroppen, Charline Schwarz und Lisa Unruh.

Quelle: Deutscher Schützenbund

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