Unruh holt wie 2016 den Quotenplatz
Das Motto lautete: Drei für einen! Drei DSB-Schützen kämpften um einen von vier Einzel-Quotenplätzen für die Olympischen Spiele in Tokio. 82 Schützen aus 32 Nationen hatten das gleiche Ziel. Im 1/16-Finale blieben Maximilian Weckmüller (6:4 gegen Pierre Plihon/FRA) und Florian Unruh (6:2 gegen Gaspar Strajhar/SLO) im Rennen, Moritz Wieser schied nach einem 4:6 gegen Jean-Charles Valladont/FRA aus. Und auch das 1/8-Finale gestalteten Weckmüller und Unruh im Gleichschritt erfolgreich. Weder der Kroate Matija Mihalic (6:4 für Weckmüller) noch der Österreicher Andreas Gstöttner (6:2 für Unruh) konnten das deutsche Duo aufhalten. Damit gab es zwei Chancen, ein Sieg reichte für den ersehnten Quotenplatz. Maxmüller nutzte Chance eins nicht, er verlor 3:7 (24-26, 27-27, 25-28, 28-25, 28-30) gegen den Franzosen Valladont, aber Unruh behielt die Nerven: Sein 7:3 (29-25, 28-29, 27-24, 29-29, 29-27) gegen den Luxemburger Jeff Henckels löste Jubel beim deutschen Team aus. Bereits 2016 hatte Unruh (damals noch als Kahllund für den Quotenplatz gesorgt). Zwar verlor er im Anschluss das Halbfinale gegen Valladont 3:7 (28-28, 28-24, 27-29, 25-29, 27-28) und siegte im Bronzefinale gegen den zweiten Franzosen, Thomas Chirault, 6:2 (28-27, 30-26, 26-28, 29-28) dies hatte aber keine Bedeutung. „Ich freue mich sehr. Das Turnier war sehr intensiv und ich hatte gut Druck, erst recht, als Max kurz vorher verloren hatte. Das wäre natürlich deutlich entspannter gewesen! Nach dem ich den fünften Punkt gemacht hatte, war klar, dass ich den Platz sicher ab! Da ließ sich das Match dann entspannter zu Ende schießen“, so Unruh. Und weiter: „Es ist super, dass wir jetzt einen Einzelplatz bei den Männern und einen im Mixed sicher haben, das verdreifacht die Medaillenchancen. Jetzt wollen wir in Paris noch den Teamplatz holen.“ Und Bundestrainer Oliver Haidn sagte: „Wir sind heute sehr glücklich. Florian, Max und Moritz haben sehr gute Leistungen gezeigt. Und wir haben uns den Quotenplatz verdient. Wir schauen sehr zuversichtlich nach Paris und Tokio.“
Es ist super, dass wir jetzt einen Einzelplatz bei den Männern und einen im Mixed sicher haben, das verdreifacht die Medaillenchancen!
Forian Unruh zu den Auswirkungen des Quotenplatz-Gewinns
Damit haben die deutschen Bogensportler bereits vier Quotenplätze für Tokio sicher, so viele, wie letztmals 2004. Die deutschen Frauen hatten sich den Team-Quotenplatz bereits bei der WM 2019 in Herzogenbusch/NED gesichert, die Männer können aus einem noch drei machen. Dazu müssten sie beim letzten Team-Quotenplatzturnier in Paris am 19. Juni einen der ersten drei Plätze belegen. Das wird definitiv nicht einfach, denn auch starke Bogensport-Nationen wie die USA, Spanien, Italien, Bangladesch oder Mexiko sind noch im Rennen.
Die EM-Teilnehmer des DSB
Recurve: Michelle Kroppen, Charline Schwarz, Lisa Unruh, Florian Unruh, Maximilian Weckmüller, Moritz Wieser
Compound: Julia Böhnke, Janine Meißner, Jennifer Walter, Florian Grafmans, Leon Hollas, Tim Krippendorf