Drei intensive Tage lang flogen die Pfeile über das Bogenareal der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück. Am Ende hatten sich Moritz Wieser und Charline Schwarz die Führungsposition unter den acht Männern und vier Frauen gesichert. Diese Beiden hob Bundestrainer Oliver Haidn auch positiv hervor: „Die Ergebnisse bei allen Athleten sind trotz des frühen Saisoneinstiegs und teilweise „tricky“ Windeinflüssen insgesamt bei allen Athletinnen und Athleten zwischen fünf und zehn Ringen zu niedrig. Einzig Moritz und Charlie konnten als etablierte Schützen größtenteils überzeugen.“ Am Ende wiesen sie mit einem Ringdurchschnitt von 668,3 (Wieser) bzw. 656,3 (Schwarz) fünf Ringe mehr auf als die Zweitplatzierten. „Die Arbeitsfelder sind klar formuliert. Es liegt an den Athleten, diese für die kommenden Wochen und die entsprechenden Wettkämpfe umzusetzen.“
Dann auch für Florian Unruh, der sich letztlich im Duell mit Felix Wieser durchsetzte und somit den vierten und letzten Männerplatz beim Weltcup in Antalya/TUR (18.-24. April) einnimmt. Dort sind Clea Reisenweber und Nico Schiffhauer nicht dabei, doch für die beiden „Youngster“, die in der Qualifikation auf Platz drei bzw. fünf landeten, fand Haidn ebenfalls lobende Worte: „Mit Nico Schiffhauer und Clea Reisenweber gab es zwei erfreuliche Überraschungen mit guten Ergebnissen für die „Neuen“.
Die Entscheidung über das finale EM-Team fällt dann Anfang Mai (6.-8. Mai), wenn erneut in München Teil zwei der EM-Qualifikation geschossen wird.
Compound: „Enges“ Rennen bei den Männern
Parallel zur Qualifikation in München schossen die nicht-olympischen Compound-Schützen ihren ersten Teil der Qualifikation in Frankfurt am Main aus. Dabei gab es vor allem im Männerfeld das erwartet „enge“ Rennen, Holger Hertkorn, der Disziplinverantwortliche, meinte im Nachgang: „Der Endpunktestand spiegelt nicht ganz den Ablauf des Wettkampfes wider. Alle Herren sind auf einem vergleichbaren Level. Zur Zeit entscheidet die Tagesform und ein Quäntchen Glück, wer vorne ist. Der ein oder andere Ring hier mehr oder dort weniger und der Tabellenstand wäre völlig anders. Daher ist es schade, dass schon zwei Athleten ausscheiden müssen, ich würde gerne alle mitnehmen.“ Letztlich schlug Hertkorn Florian Grafmans, Leon Hollas, Sebastian Hamdorf und Tim Krippendorf dem Bundesausschuss Spitzensport als Nominierung für den Weltcup in Antalya/TUR vor – dort findet der zweite Teil der Qualifikation statt und aus dem Quartett wird ein EM-Trio.
Bei den Frauen stellte sich die Situation einfacher dar: Mit Julia Böhnke und Franziska Göppel waren nur zwei Athletinnen am Start. Sie und die fehlenden Carolin Landesfeind und Jennifer Walter werden in Antalya an den Start gehen und auch dort noch um eine Athletin für die EM reduzieren.