Bogen-EM München: Spielt der Heimvorteil eine Rolle?

Erstellt von Manuel am Freitag, 22.04.2022 15:18:39 | Kategorie Deutscher Schützenbund

Heimvorteil! Ein Schlagwort, das in Ballsportarten wie Fuß-, Hand- oder Basketball vermeintlich schwer wiegt und den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben kann. Doch wie sieht das in einer Sportart wie dem Bogenschießen aus, bei der Fangesänge, Pyrotechnik etc. eher weniger angesagt sind?! Vor der Bogen-EM in München (6.-12. Juni, Tickets bei www.ticketmaster.de) haben wir einmal recherchiert.

Katharina Bauer weiß, wovon sie spricht. 2010 nahm sie – damals als Jugendliche – an der Heim-Europameisterschaft in Winnenden teil: „Das hat damals schon riesig Spaß gemacht, weil alle angefeuert und mitgefiebert haben.“ Und war am Ende sehr erfolgreich: Zwar reichte es für Bauer „nur“ zu Platz 17, aber der deutsche Nachwuchs gewann zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen.

Blickt man im Erwachsenen-Bereich auf die vergangenen sechs kontinentalen Titelkämpfe fällt eines auf: Traditionell starke Bogennationen profitieren durchaus vom Heimvorteil. So gewann die Türkei 2021 zweimal Gold im eigenen Land, die Briten holten Silber und Bronze bei der EM 2016 in Nottingham, die Niederländer räumten in Amsterdam 2012 mit dreimal Gold und einmal Bronze ebenso ab wie die Italiener zwei Jahre zuvor in Rovereto (1x Gold, 4x Silber, 2x Bronze). Demgegenüber stehen die Europameisterschaften in Legnica/POL 2018 und Echmiadzin/ARM 2104, bei denen die Gastgeber – definitiv keine Bogensport-Nationen – leer ausgingen. In Armenien sorgte Florian Unruh (damals noch Kahllund) mit seinem EM-Gold übrigens für den letzten deutschen EM-Titel…

Titel bzw. Medaillen streben die DSB-Athleten bei ihrer „EM dahoam“ definitiv an, bei den letzten sechs Ausgaben gab es immer Edelmetall. Und auch bei den Weltcups vor eigenem Publikum (Berlin 2017 bis 2019) hielten die deutschen Bogen-Asse dem Druck stand und jubelten – bei noch stärkerer Konkurrenz – über Edelmetall. So soll es auch in München sein, und wenn die heimischen Bogenfans dann noch lautstark die Pfeile „ins Gold“ schreien, dann wird es auch mit einer erfolgreichen Europameisterschaft klappen.

Weltcup Antalya: Frauen-Teams schießen um Gold
Und wo wir schon einmal über Medaillen sprechen: Beim ersten Weltcup der Saison im türkischen Antalya haben die zwei deutschen Frauen-Teams bereits eine Medaille sicher: Denn sowohl die Compound-Frauen in der Besetzung Carolin Landesfeind, Julia Böhnke und Franziska Göppel als auch das Recurve-Team mit Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz zogen in das Goldfinale ein. Die Recurverinnen behielten gegen Dänemark (5:1), Spanien (6:0) und Italien (5:4, 26-23 im Stechen) die Oberhand. Am 23. April (Compound, 9.00 Uhr) bzw. 24. April (Recurve, 9.00 Uhr) kommen die Gegnerinnen aus der Türkei. bzw. Großbritannien.

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Foto: World Archery / Daumen hoch für Michelle Kroppen, Katharina Bauer und Charline Schwarz. Das Team steht in Antalya im Goldfinale und will auch bei der EM für Medaillenglanz sorgen.

Quelle: Deutscher Schützenbund

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