Die Finals Berlin: Strahlende Gesichter bei Jung und Alt

Erstellt von Manuel am Samstag, 25.06.2022 16:47:39 | Kategorie Deutscher Schützenbund

Der zweite Tag bei Die Finals in Berlin, den Deutschen Meisterschaften in Mixed- und Teamwettbewerben, ist in trockenen Tüchern. Und brachte strahlende neue Mixed-Deutsche Meister im Blankbogen und im Recurve Schüler A. Zudem wurden zahlreiche Finalisten für die Medaillenmatches am Samstag und Sonntag ausgeschossen.

Recurve: Berlin gegen Berlin
Dass im Teamwettbewerb der Männer am Ende zwei Berliner Mannschaften um Gold schießen würden, war nicht unbedingt eine Überraschung. Dass unter diesen beiden Teams jedoch die Namen Florian Unruh und Maximilian Weckmüller fehlen doch ein wenig. Das Duo unterlag mit Alexander Ortler für das Team BSSC Olympia dem Trio Erik Linke, Ben Greiwe und Mathias Kramer (BSC BB Berlin) mit 23-24 im Stechen, nachdem es zuvor Unentschieden hieß (51-53, 49-53, 58-51, 54-53) Dementsprechend glücklich war Linke: „Natürlich hat man mit dem Goldfinale geliebäugelt, aber es war ein sehr spannendes Halbfinale. Es war sehr windig, die Bedingungen waren schwierig. Ich bin überglücklich, dass wir es geschafft haben. Ich war aufgeregt, mehr als ich vielleicht erwartet hätte.“ Im Finale geht es nun gegen die Kumpels und Trainingskollegen Jannis Kramer, Christoph Breitbach und Domenic Merkel vom zweiten BSC BB-Team. Die hatten sich problemlos 6:0 (53-50, 54-51, 56-53) gegen den 1. BSC Karlsruhe behauptet. Linke blickt dem Match gespannt entgegen: „Wir wollen unser Ding machen und gucken, was da rauskommt. Es wird ein sehr ausgeglichenes Match.“ Die Teamentscheidungen der Männer überträgt die ARD ab 14.40 Uhr.

Zuvor zeigt die ARD live das Goldmatch der Frauen-Teams (12.20 Uhr). Und in diesem steht – das kann niemanden überraschen – ebenfalls das Team des BSC BB Berlin. Denn mit Clea Reisenweber, Elena Idensen und Elisa Tartler sind drei DSB-Kaderschützen an der Schießlinie, die in der Qualifikation die Gegnerschaft mit über 200 Ringen distanzierten. Doch in der Qualifikation wird kein Titel vergeben, dass musste auch das Trio im Halbfinale erkennen: „Uns hat der Wind zu schaffen gemacht, wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert, das muss morgen besser werden“, war Reisenweber ehrlich. Zwar siegte das Team 6:0 (49-43, 49-47, 51-48) gegen den Kölner Club für Bogensport, die Dominanz war aber dennoch dahin. Im Finale geht es gegen den PSV München, der sich 6:0 (51-47, 54-42, 51-44) gegen den ASC Göttingen durchsetzte. Das Ziel für Reisenweber ist aber klar: „Ich gebe mein Bestes für Doppel-Gold!“ Am Sonntag greift sie mit Florian Unruh auch im Mixed-Wettbewerb nach dem Titel (Sonntag ab 13.53 Uhr im ZDF, Compound-Mix ab 12.46 Uhr im ZDF).

Ebenfalls am Sonntag schießen die Jugendlichen um Mixed-Gold. Dabei kommt es ebenfalls zu einem Berliner Duell. Der BSC BB Berlin in der Besetzung Melina Koepper & Hagen Heinold bekommt es mit Mathilda Werner & Toni Schmid (BSSC Olympia) zu tun und damit mit guten Bekannten: „Wir gehen in dieselbe Klasse, trainieren zusammen und sehen uns tagtäglich. Und im Team schießen wir hier auch zusammen“, so Koepper.

Foto: Eckhard Frerichs / Amelie Masche lässt den Pfeil fliegen. Am Ende belegte sie mit Partner Johannes Reiher den zweiten Platz im Jugend-Mixed.
Foto: Eckhard Frerichs / Amelie Masche lässt den Pfeil fliegen. Am Ende belegte sie mit Partner Johannes Reiher den zweiten Platz im Jugend-Mixed.

Einen Schritt weiter als die Jugendlichen sind die Jüngsten der DM, die 13 bis 14-Jährigen in der Schüler A-Klasse. Denn diese schossen am Freitag ihre Titelträger im Mixed aus. Und am Ende rissen Mia Bauer & Paul Schäuffele (SGi Ditzingen) nach einem 5:3 (38-37, 35-37, 38-36, 36-36) gegen Amelie Masche & Johannes Reiher (BSSC Olympia) die Arme hoch. Dabei bewies Schäuffele Nervenstärke, denn sein letzter Pfeil musste die 40 Meter Distanz in der Zehn beenden: „Ich wusste, dass ich eine Zehn benötige. Mein Herz hat sehr hoch gepocht und die Erleichterung ist jetzt sehr groß.“ Seine Teamkollegin freute sich mit und meinte: „Ich habe schon DM-Silber in der Halle gewonnen, der Sieg hier ist krass!“ Bronze ging an Sophie Siebert und Marco Bubeck (SGi Welzheim).

Compound: Mit vollem Einsatz ins Goldfinale
Philipp Rosek war geschafft! Und das lag nicht an der körperlichen Anstrengung, sondern vor allem an der nervlichen und einer Sonderfahrt. Denn Rosek war noch beim Einschießen im Teamwettbewerb das Modul beim Auszug gebrochen. Schnell wurde sich ein Bogen von einem Vereinskollegen für die erste Wertungspasse geliehen, danach machte er sich auf den Weg nach Hause: „Mein Ersatzbogen war zu Hause, d.h. ich bin die 40 Minuten hin und zurück gefahren und konnte die vier letzten Wertungspassen zum Einschießen nutzen.“ Der Einsatz an der Seite von Lars Klingner und Falk Just (TSV Lindenberg 1994) lohnte sich: „Wir haben es glücklicherweise in das Goldfinale geschafft. Der Bogen hat gemacht, was ich wollte – es waren genügend Zehner“, so Rosek. Im Finale wartet nun der Blankenfelder BS 08 in der Besetzung Michael Bolm, Erhard Schubert und Oliver Thiele. Und Rosek hofft auf zweierlei: „Dass mein Bogen hält und wir Gold gewinnen!“

Das will auch das Blankenfelder Frauenteam in der Besetzung Marie Marquardt, Iris Rosek und Erika Rakel. Durch das 213-206 gegen die 1. Berliner Bogenschützen zogen sie in das Goldfinale ein. „Das Goldfinale war das Ziel. Es lief in der Qualifikation nicht ganz nach Wunsch, das hat sich dann geändert. Wir hatten erst mit dem Wind zu kämpfen, haben uns dann aber gefangen“, erklärte Marquardt die Leistungssteigerung. Diese wird im Finale erforderlich sein, denn dort wartet mit den Oberallgäuer Gauschützen (Katharina Raab, Maria Raab und Katharina Kutscher) das Team, das den stärksten Eindruck hinterließ. Marquardt fiebert dem Duell entgegen: „Man kennt sich! Wir geben unser Bestes, wie unsere Gegnerinnen auch. Es wird bestimmt super, in der Arena zu schießen, das gibt einen Adrenalin-Kick.“

Blankbogen: Das blinde Verständnis siegt
Davon können Manuela und Stephan Stender (ASC Göttingen) ein Lied singen. Denn das Ehepaar siegte im großen Stadion auf dem olympischen Platz im Mixed-Wettbewerb mit dem Blankbogen. Im rein niedersächsischen Goldfinale bezwangen sie das zweite Ehepaar, Karen und Kai Meyer (BSV Hänigsen), 6:2 (30-29, 23-31, 32-30, 33-32). „Das war ungewohnt und ich immer noch etwas aufgeregt. Es war aber wunderschön“, sagte Manuela Stender unmittelbar im Anschluss. Und Gold-Gatte Stephan verriet das Erfolgsgeheimnis: „Das ist unser blindes Verständnis.“ Bronze sicherten sich Brigitte Holojuch & Richard Klesmann (BS Nürtingen) durch ein 5:4 (24-24, 30-27, 25-29, 34-36, 15-12) im Stechen gegen Katja Möller-Donich & Bastian Bäumer (Blau-Weiß Oberbauerschaft).

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Foto: Eckhard Frerichs / Goldiges Ehepaar mit dem Blankbogen vor Traumkulisse: Manuela und Stephan Stender (ASC Göttingen).

Quelle: Deutscher Schützenbund

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