Bei der „EM dahoam“ hatten die Recurve-Frauen als Team (3 Plätze), Florian Unruh (Recurve Männer) und Henning Lüpkemann (Compound Männer) die Startplätze für die European Games gesichert. In Lilleshall machte Raab das Sextett perfekt. Dazu war der fünfte Platz von Nöten. Zwar belegte Raab „nur“ den sechsten Platz, da aber sowohl die Esten als auch die Niederländer zwei Athletinnen unter den ersten sechs Schützinnen hatten, jedoch nur ein Platz pro Nation vergeben wurde, jubelte auch Raab: „Oh, echt? Cool!“, war ihr Kommentar als Holger Hertkorn, der Disziplinverantwortliche Compound, ihr die frohe Kunde überbrachte. Dabei gelang ihr der entscheidende Sieg im Duell mit Teamkameradin Julia Böhnke (142:138). „Das ist natürlich super, dafür waren wir in Lilleshall. Mit der höchstmöglichen Anzahl zu den European Games zu fahren, bestätigt, dass der große Aufwand sich gelohnt hat“, zeigte sich Hertkorn erfreut und lobte Raab: „Dass gerade die „Neue“ im Kader den Platz gewinnt, war überraschend, freut mich aber um so mehr für sie. Sie war über das gesamte Turnier die konstanteste Schützin. Ich hoffe, sie macht so weiter.“
Und das tat sie unmittelbar danach im nächsten Wettkampf. Denn im Mixed gewann sie an der Seite von Florian Grafmans die Bronzemedaille durch ein 155:151 gegen Österreich. „Dass wir im Mixed Bronze holen konnten, rundet die Sache noch ab. Katharina und Florian haben wirklich starke Matches geschossen und toll miteinander harmoniert. Ein schöner Abschluss des Turniers“, so Hertkorn.
Die Medaille hatten sich auch Katharina Bauer & Florian Unruh für den Mixed-Wettkampf mit dem Recurvebogen vorgenommen, doch sowohl im Halbfinale (1:5 vs. Großbritannien) als auch im Bronzematch (2:6 (34-38, 36-37, 39-37, 35-39) vs. Frankreich) erwiesen sich die Gegner als minimal besser.
Am Samstag, 8. April, können die Recurver den Medaillenspiegel noch gewaltig aufstocken: Sowohl das Recurve-Frauen- (gegen Spanien) als auch das -Männer-Team (gegen die Niederlande) wie auch Elina Idensen im Einzel (gegen Penny Healey/GBR) stehen im Goldfinale. Elisa Tartler vs. Dimitra Papadopoulou (GRE) und Maximilian Weckmüller vs. Mete Gazoz (TUR) kämpfen zudem um Bronze.
Bei den European Games in Polen geht es um die ersten (!) sechs Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris - die Goldfinalisten in den Einzelwettbewerben mit dem olympischen Recurvebogen sowie der Gewinner des Mixed-Wettbewerbs erhalten diese.
Das deutsche Team in Lilleshall
Recurve: Katharina Bauer (Raubling), Elina Idensen (Bad Münder), Michelle Kroppen, Charline Schwarz, Elisa Tartler (alle Berlin), Matthias Kramer (Herßum), Florian Unruh (Berlin), Jonathan Vetter (Deufringen), Maximilian Weckmüller (Berlin), Felix Wieser (Tacherting), Moritz Wieser (Trostberg)
Compound: Julia Böhnke (Sigmaringen), Franziska Göppel (Wassertrüdingen), Marie Marquardt (Potsdam), Katharina Raab (Wertach), Kristin Schönbach (Neu-Isenburg), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Florian Grafmans (Kleinlagheim), Sebastian Hamdorf (Blomnath), Leon Hollas (Dresden), Tim Krippendorf (Döhlau), Henning Lüpkemann (Sigmaringen)
Betreuer: Oliver Haidn, Marc Dellenbach, Grit Reimann, Elke Denk, Holger Hertkorn, Harry Vohs