Im WM-Achtelfinale wartet der Favorit aus Südkorea auf Recurve-Damen
Erstellt von Manuel am Montag, 04.07.2011 19:49:17

04.07.2011 – Bei den Weltmeisterschaften der Bogenschützen in Turin (Italien) haben die deutschen Damen mit dem olympischen Recurvebogen nach der Qualifikation den 16. Platz mit 3907 Ringen belegt und müssen nun in der ersten Runde der Direktausscheidung gegen die schier übermächtigen Favoritinnen aus Südkorea antreten.

Damit ist die Chance auf das Erreichen des Viertelfinales und damit die direkte Qualifikation für die olympischen Quotenplätze für das komplette Damenteam des Deutschen Schützenbundes fast auf den Nullpunkt gesunken, denn ein Sieg gegen die vielfachen Olympiasieger und Weltmeister aus dem „Land der Morgenstille“ wäre eine absolute Sensation.

Nach der Hälfte der insgesamt 144 Pfeile sah es für Elena Richter, Lisa Unruh und Karina Winter (Foto/alle Berlin) noch schlechter aus, denn die drei jungen Damen aus der Hauptstadt lagen nach der 70- und 60-Meter-Distanz und einem Fehlschuss von Karina Winter auf der 60-Meter-Strecke auf dem 19. Platz und waren in Gefahr, die Elimination der besten 16 Mannschaften gänzlich zu verpassen.

Auf den beiden kürzeren Distanzen – 50 und 30 Meter – arbeitete sich das DSB-Trio immer näher an die vor ihm liegenden Mexikaner heran und vor den beiden letzten Durchgängen lagen die Schützlinge von Bundestrainer Oliver Haidn nur noch zwei Ringe hinter den Mittelamerikanerinnen.

Die Schwächste aus dem mexikanischen Team, Mariana Avitia, steigerte sich jedoch in den letzten beiden Durchgängen noch einmal auf eine Normalleistung und damit blieb der 15. Rang, der als Gegner China vorgesehen hätte, den deutschen Schützinnen verwehrt, denn Mexiko kam auf 3908 Ringe und blieb einen einzigen Zähler vor den drei Damen aus Berlin.

Südkorea gewann die Qualifikation mit 4088 Ringen vor China, das mit 4027 Ringen Zweiter wurde und den Italienerinnen, die mit 4012 Ringen nun vor eigenem Publikum als Dritte in die Direktausscheidung gehen.

In der Einzelplatzierung belegte Elena Richter mit 1310 Ringen Platz 44, Lisa Unruh erzielte mit 1302 Ringen den 48. Platz und mit 1295 Ringen wurde Karina Winter auf Rang 54 notiert.

Bundestrainer Oliver Haidn zum Abschneiden seines Teams: „Alle drei Schützinnen können mehr Ringe erzielen, haben ein weit größeres Potential, jedoch können sie noch keine Topleistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt abrufen. Wir müssen lernen, unter allen Bedingungen optimal zu schießen, denn die Voraussetzungen waren heute seitens der Witterung sehr gut. Wir müssen einfach noch gezielter, mit noch mehr Variationen trainieren. Zum Gegner kann ich nur sagen: wir sind noch im Wettbewerb und haben eine Chance.“

Auch für die deutschen Compoundschützen lief es zu WM-Beginn noch nicht richtig rund. Die Damen wurden mit 2025 Ringen in der Besetzung Melanie Mikala (Karlsbad), Sabine Sauter (Waal/Foto) und Andrea Weihe (Saalfeld) 14. und treffen im Achtelfinale auf den Qualifikationsdritten aus dem Iran.

In der Einzelwertung kamen Melanie Mikala und Andrea Weihe mit jeweils 676 Ringen auf die Plätze 41 und 42, Sabine Sauter folgt knapp dahinter mit 673 Zählern auf Rang 47.







Die Herren des Deutschen Schützenbundes kamen in dieser nichtolympischen Disziplin mit Marcus Laube (Seelze), Julian Scriba (Weilrod) und Paul Titscher (Braunschweig/Foto) sowie 2079 Ringen auf den 15. Platz und müssen sich im Achtelfinale am Mittwoch mit dem Qualifikationszweiten aus Kanada auseinandersetzen. Beide deutsche Teams haben somit sehr schwere Hürden vor sich.

Paul Titscher war im Einzel mit 695 Ringen und Platz 40 bester DSB-Schütze. Mit 693 Zählern folgte Julian Scriba auf Rang 50 und Marcus Laube erzielte 691 Ringe und den 58. Platz. Reo Wilde (USA) erzielte mit 714 Ringen einen neuen Weltrekord. Für den Mixed-Wettbewerb konnten sich die deutschen Compoundschützen nicht qualifizieren.

Trainer Harry Vohs zur Leistung seiner Schützlinge: „Trotz eigentlich guter Wetterbedingungen hätten es bei den Damen 10-15 Ringe mehr sein können. Das Mittelfeld der Mannschaften, in dem das Team auch liegt, lagen alle nur drei bis vier Ringe auseinander. Mit der Leistung bin ich zufrieden, sie haben alle ihr Level bestätigt.

Alle drei Herren sind ziemlich nervös und zögerlich gestartet. die verlorenen Ringe wieder aufzuholen, war dann gegen die Weltspitze nicht zu schaffen. Paul Titscher kam anfangs nicht richtig in den Wettkampf hinein, dann wechselte er den Bogen und plötzlich lief es wieder. Der Wechsel war reine Kopfsache! Julian Scriba war zu 70 Prozent des Wettkampfes zu zögerlich mit der Handhabung des Releases, Marcus Laube hat sein Wettkampf-Level geschossen, kann aber mehr. Mit einem Schnitt von 693 Ringen war die Gesamtleistung der Mannschaft in Ordnung.“

Alle Ergebnisse der Weltmeisterschaften 2011 in Turin finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link .Quelle: Deutscher SchützenbundZuletzt aktualisiert am Dienstag, 05.07.2011 20:46:21

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