Alle DSB-Teams im Achtelfinale unterlegen

Erstellt von Manuel am Mittwoch, 06.07.2011 18:46:51

06.07.2011 – Bei den Weltmeisterschaften der Bogenschützen in Turin (Italien) sind die beiden deutschen Recurvemannschaften wie auch die Compoundteams im Achtelfinale gescheitert. Die Recurve-Damen unterlagen am Morgen erwartungsgemäß den vielfachen Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen aus Südkorea mit 210:218. Die Herren waren gegen Italien von vorn herein chancenlos, das sie wegen einer Verletzung von Florian Floto (Braunschweig/Foto) nach dem Regelwerk der World Archery Federation (WA) nur mit zwei Schützen, Jens Pieper (Braunschweig) und Sebastian Rohrberg (Langwedel), antreten durften und den Italienern dementsprechend mit 149:219 unterlagen. Sie erhielten jedoch noch eine zweite Chance. Am Nachmittag war dann auch für die nichtolympischen Compoundauswahlen das Turnier zu Ende.

Bei der Verletzung von Florian Floto, die direkt vor dem Wettkampf beim Auspacken des Sportgeräts auftrat, handelte es sich um den Verdacht eines Bandscheibenvorfalls im Bereich der Brustwirbelsäule und dies machte einen Start für den jungen Braunschweiger gegen Italien nicht möglich.

Da aber zwischen Qualifikation und der Direktausscheidung kein Wechsel innerhalb einer Mannschaft mehr vorgenommen werden darf, war das Herrenteam des Deutschen Schützenbundes ohne jegliche Chance, die Begegnung zu gewinnen. Über 39:53, 74:108, 111:162 kam es dann zu dem eindeutigen Endresultat.

Eine weitere Chance hatten die Herren des Deutschen Schützenbundes aufgrund der Tatsache, dass sich Großbritannien als Ausrichter der Olympischen Spiele 2012 für das Viertelfinale durch einen 213:212-Erfolg gegen Taiwan qualifizieren konnte. Da die Briten einen olympischen Startplatz automatisch erhalten, musste nun der neunte Rang zwischen allen unterlegenen Teams ausgeschossen werden.

Das deutsche Betreuerteam nutzte die zeitliche Chance und es gelang ihm, Florian Floto gesundheitlich so zu stabilisieren, dass er für die Begegnung gegen Indien zur Verfügung stand und mitschießen konnte. Das DSB-Trio mühte sich redlich. Nur mit zwei Ringen lagen die Drei nach der ersten Passe mit 50:52 zurück. Auch nach der Hälfte des Wettbewerbs sah es beim 101:104 noch chancenreich aus, doch in der dritten Serie bauten die Inder ihren Vorsprung auf 160:150 aus und siegten am Ende klar gegen ein doch geschwächtes deutsches Team mit 215:203. Damit war die Chance auf das Olympiaticket dahin.

Die Damen des DSB lagen im Achtelfinale bereits nach der ersten Passe mit 49:58 deutlich gegen die nach der Qualifikation führenden Koreanerinnen zurück. Im zweiten Durchgang erzielten dann Elena Richter, Lisa Unruh (Foto) und Karina Winter mit 55 Ringen gegenüber 52 Zählern des hohen Favoriten auf den Titel sogar das bessere Ergebnis, doch konnten die deutschen Damen den Vorsprung bei 104:110 nicht entscheidend reduzieren.

Nach der dritten Serie lagen die Asiatinnen mit 164:157 Ringen vorn und brachten den Vorsprung sicher ins Ziel. Mit dieser Niederlage konnten sich die Damen nicht unter den besten acht Mannschaften platzieren, für die es automatisch drei Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2012 in London gibt. In den Einzelwettbewerben, die morgen beginnen, wird es nach neuer WA-Regel nur jeweils einen Quotenplatz für eine Nation geben.

Bundestrainer Oliver Haidn zum Wettkampfverlauf seiner Schützinnen und Schützen: "Ich bin stolz auf die Männer! Sie haben Charakter gezeigt. Jetzt heißt es nach vorne schauen und weiter machen. Über die Frauen kann ich nur sagen: sie können mehr und sollten das auch zeigen!

Was den gesundheitlichen Ausfall von Florian Floto im ersten Match angeht, muss ich konstatieren, dass man nicht alles voraussehen kann. Wir haben gehofft, dass er noch zum Einsatz kommen kann, was am Ende ja auch geklappt hat. Jetzt denken wir an die Einzelelimination, wo er hoffentlich wieder fit an den Start gehen kann. Wir müssen jetzt auf dem Trainingsfeld gut nacharbeiten und dann entschlossen ins Einzelfinale gehen. Auch hier geht es noch um Quotenplätze. Das weiß jeder Schütze, dafür haben wir viel trainiert. Jetzt heißt es aktiv und positiv die neue Aufgabe angehen. Und ein wenig Glück brauchen wir auch noch."

Auch die Compoundschützen mussten bereits in der ersten Runde als Verlierer das Feld verlassen. In der Besetzung Melanie Mikala (Karlsbad), Sabine Sauter (Waal/Foto) und Andrea Weihe (Saalfeld) waren die Damen aus dem Iran beim 222:228 zu stark. Nach 57:59 in der ersten Passe war der Vorsprung der Iranerinnen nach der Hälfte des Wettkampfes beim 110:115 schon angewachsen. 165:171 stand es vor der letzten Serie, die dann keine Verschiebung zugunsten der deutschen Schützen mehr brachte.







Auch die Herren gerieten in der Besetzung Marcus Laube (Seelze), Julian Scriba (Weilrod/Foto) und Paul Titscher (Braunschweig) gegen die Qualifikationszweiten aus Kanada gleich im ersten Durchgang mit 56:60 in Rückstand. Auch die beiden nächsten Serien gingen mit 114:119 sowie 173:179 an die Nordamerikaner bevor die letzte Serie mit 59:58 zwar an das DSB-Trio ging, der Endstand von 232:237 und das Ausscheiden war aber nicht mehr zu verhindern.

Trainer Harry Vohs zog zumindest bei seinen Herren ein durchaus zufriedenes Fazit: „Ich bin mit der soliden Leistung der Jungs zufrieden, das ist das, was das Team das ganze Jahr über gebracht haben. Sie haben den Schnitt aus der Qualifikation geschossen. Durch ihre Leistung konnten sie sich von Platz 15 nach der Qualifikation auf Platz zehn vorarbeiten. Kanada war einfach ein überragender Gegner. Sie hätten auch keine Chance gehabt, wenn sie die erste Passe besser geschossen hätten. Mit 232 Ringen haben sie die Bestleistung der Nationalmannschaft eingestellt.“

Alle Ergebnisse der WM Bogenschießen in Turin finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link .Quelle: Deutscher Schützenbund

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