Bundesligafinale Wiesbaden: The same procedure as last year

Erstellt von Manuel am Donnerstag, 13.02.2025 17:15:11 | Kategorie Deutscher Schützenbund

Am 22. Februar fällt in der Halle am Platz an der Deutschen Einheit in Wiesbaden erneut die Entscheidung: Beim Bundesligafinale Bogen kämpfen die acht besten deutschen Bogen-Teams von 14.00 bis 18.15 Uhr um den Titel. Und es sind exakt die acht Teams, die ein Jahr zuvor antraten, quasi „the same procedure as last year“. Aber natürlich hat sich das eine oder andere verändert, wie die Kurz-Beschreibung zeigt. Tickets für das Finale gibt es bei www.universe.com

Die zwei Vierergruppen beim Bundesligafinale, die exakt identisch sind wie im vergangenen Jahr
Gruppe A: Sherwood BSC Herne (Nord-1.), BSG Ebersberg (Süd-2.), BSC BB Berlin (Nord-3.), TS 1861 Bayreuth (Süd-4.)
Gruppe B: FSG Tacherting (Süd-1.), SV Dauelsen (Nord-2.), SGi Welzheim (Süd-3.), SV Querum (Nord-4.)

Sherwood BSC Herne (Nord-1.): Wie im vergangenen Jahr geht Sherwood BSC Herne als Nordmeister in das Bundesligafinale. Zu verdanken ist das zum einen dem starken Endspurt am letzten Vorrunden-Wochenende mit 12:2-Punkten, zum anderen dem starken Duo Mathias Kramer und Lukas Winkelmeyer. Kramer avancierte mit einem Pfeildurchschnitt von 9,78 Ringen zum zweitbesten Schützen im Norden, Routinier Winkelmeyer folgte als Fünfter (9,64) kurz dahinter. Nachdem das Team von Trainer Reinhard Kisselbach im vergangenen Jahr Silber gewann, sind die Westfalen auf den Geschmack gekommen und wollen 2025 noch einen draufsetzen.

SV Dauelsen (Nord-2.): Drei der vier Vorrunden-Wochenenden lag der SV Dauelsen auf Kurs „Nordmeisterschaft“, ehe ihm beim Heimwettkampf (7:7-Punkte) ein wenig die Luft ausging und Sherwood Herne noch vorbeizog. Vielleicht lag es auch an den Begleitumständen: Florian Unruh, Silbermedaillengewinner im Mixed in Paris 2024 und abermals bester Vorrundenschütze mit einem sagenhaften Schnitt von 9,85 Ringen, durfte sich in das Goldene Buch der Stadt Verden eintragen. Doch Dauelsen ist nicht nur Unruh, Sebastian Rohrberg – Hallen-Weltmeister von 2007 - wusste in der Vorrunde zu überzeugen. Deutschlandweit avancierte er mit einem Schnitt von 9,66 Ringen zur Nummer sechs und war damit bester Nicht-Nationalschütze.

Foto: Eckhard Frerichs / Mathias Kramer schoss stark in der Vorrunde und führte das Team von Sherwood BSC Herne zur Nordmeisterschaft.
Foto: Eckhard Frerichs / Mathias Kramer schoss stark in der Vorrunde und führte das Team von Sherwood BSC Herne zur Nordmeisterschaft.

BSC BB Berlin (Nord-3.): Nach dem ersten Vorrunden-Wochenende rieben sich die Bogen-Experten die Augen: Rekordmeister BSC BB Berlin, nicht in Bestbesetzung, startete mit 3:11-Punkten und drohte somit erstmals in der 26-jährigen Bundesligageschichte das Finale zu verpassen. Doch die jüngste Mannschaft der Liga – die drei Stammschützen Elina Idensen, Clea Reisenweber und Lilian Forkert haben einen Altersschnitt von 20 Jahren – steigerte sich enorm und qualifizierte sich als Dritter noch souverän für Wiesbaden. Idensen war mit 9,67 Ringen im Schnitt beste Frau aller Bundesligateilnehmerinnen und die Nummer fünf deutschlandweit. Dabei profitiert das Team vom großen Erfahrungsschatz der Trainer Irene Abel und Lisa Unruh.

SV Querum (Nord-4.): Als wenn die Wettkämpfe in der Bundesliga nicht schon hart genug wären, musste sich das Team des SV Querum auch mit Problemen abseits der Schießlinie beschäftigen: Denn der Verein diskutierte mitten in der Saison, ob es mit dem Bundesligateam zukünftig noch weitergeht. Als der positive Bescheid kam, war der Druck weg „und die Mannschaft lieferte“, wie Trainer Oliver Janeczko zufrieden feststellte. Der entscheidende letzte Sieg gelang Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Johanna Heinzel in beeindruckender Manier gegen den SV Dauelsen mit 6:2 (59:56, 59:57, 57:58, 58:55) und zeigte, dass Querum in der Lage ist, jedes Team zu bezwingen.

FSG Tacherting (Süd-1.): Das mit den Wieser-Brüdern Felix und Moritz sowie Katharina Bauer, der zweifachen Europameisterin von Essen 2024, hochkarätig besetzte Team aus Tacherting lieferte abermals eine starke Vorrunde und verteidigte den Südmeister-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Zwar kam es mit 44:12-Punkten nicht an die Ausbeute des Vorjahres (52:4) heran, dies lag aber auch an der Belastungssteuerung. Felix war bester Schütze im Süden (9,76), obwohl er unter Zeitdruck ein „M“ (Pfeil ohne Wertung) schoss und sich somit seinen Schnitt ein wenig „versaute“. Mit Moritz (9,64) und Bauer (9,57) hat Trainer Helmut Huber ein Trio, das den fünften Titel anstrebt, mit dem Tacherting zu den Rekordsiegern aus Berlin und Welzheim aufschließen würde.

BSG Ebersberg (Süd-2.): Mit 7:7-Punkten startete Titelverteidiger BSG Ebersberg die Vorrunde, verzichtete in den ersten sieben Duellen aber auf alle drei Stammschützen. Dementsprechend zufrieden war Trainer Andreas Blaschke, dass auch der „zweite Anzug“ sitzt. Als Michelle Kroppen (9,61), Maximilian Weckmüller (9,60) und Elisa Tartler (9,49) gab Ebersberg nur noch acht Punkte ab. Und am vierten und letzten Vorrunden-Wochenende zeigte das Team, dass es gewillt und in der Lage ist, seinen Titel zu verteidigen: sieben Matches, sieben Siege! Ebersberg, das dominierende Team der vergangenen Jahre, peilt in Wiesbaden den „Hattrick“ an und würde mit einem abermaligen Sieg ebenfalls zu den Rekordsiegern aufschließen.

SGi Welzheim (Süd-3.): Dauergast SGi Welzheim ist auch bei der 27. Auflage des Bundesligafinals natürlich dabei. Der letztjährige Bronzemedaillengewinner schoss eine solide Saison (36:20-Punkte) und zeigte, dass es auch dem Top-Duo aus Tacherting und Ebersberg gefährlich werden kann. Angeführt wird das Team von Jonathan Vetter, der am Ende der 28 Vorrundenmatches einen tollen Schnitt von 9,73 Ringen aufwies. Trainerin Sandra Sachse glaubt, dass es „natürlich mental von Nutzen ist, mehrfach gegen Tacherting gewonnen zu haben.“ Schiebt aber gleich nach: „Im Finale werden alle Karten neu verteilt, und jedes Team ist ein ernster Gegner.“ Das gilt auf jeden Fall auch für Welzheim, das zu gerne die titellose Zeit (letzter der fünf Titel 2010) beenden würde.

TS 1861 Bayreuth (Süd-4.): Den Grundstein für die erneute Finalteilnahme legten die Bayreuther an den ersten zwei Wochenenden der Vorrunde: Denn da führte das Team die Südliga sogar mit 22:6-Punkten an und konnte vor allem auf Jakob Hetz und Mario Schirrmeister bauen. Zwar rutschte das Team später ab, doch lag dies nicht an der eigenen Leistung, wie Trainer Mark Fichtner erklärt: „Am letzten Wettkampftag befand sich die Mannschaft in Topform mit 57,4 Ringen. Das bedeutet, dass die gesamte Mannschaft oberhalb des 9,5-er Schnitts pro Pfeil agierte, ein super Wert.“ Und zwar der stärkste der Bayreuther in der Saison, nur die Gegner waren auch besser unterwegs.

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Foto: FSG Tacherting / Gehen als Nummer eins aus dem Süden in das Bundesligafinale. Die Tachertinger Schützen mit Trainer Helmut Huber (hinten).

Quelle: Deutscher Schützenbund

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