„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung nach dem Achtelfinale. Auch wenn es knapp nicht für eine Medaille gereicht hat, die Matches haben sehr viel Spaß gemacht“, fasste der Olympia-Vierte Unruh seinen abermaligen vierten Platz ein. Er musste sich wahrlich nicht grämen, denn das Aus im Halbfinale kam im hochklassigen Match gegen US-Ikone Brady Ellison: Die ersten vier Passen endeten jeweils 30:30, erst in der fünften Passe erlaubten sich beide Schützen einen Nicht-Zehner: Bei Ellison war es die Neun, bei Unruh die Acht. Im Bronzematch gegen den Franzosen Thomas Chirault hatte der Wahl-Berliner bei einer 4:2-Führung alles in der Hand, doch am Ende musste er sich abermals 4:6 (30-30, 29-29, 30-29, 28-30, 29-30) geschlagen geben.
Ebenfalls im Finale der besten 16 Athleten standen Mathias Kramer und Moritz Wieser. Wieser musste sich im Achtelfinale im Stechschuss (9:10) gegen Chirault geschlagen geben, Kramer unterlag im direkten Duell mit Unruh knapp 4:6 (30-30, 28-30, 30-30, 29-29, 30-30).
Bei den Recurve-Frauen hatte einzig Michelle Kroppen das Finalturnier erreicht. Nach einem 6:4 gegen die US-Amerikanerin Alex Zuleta-Visser musste sich Kroppen mit 1:7 (28-30, 29-30, 28-28, 29-30) der Italienerin Chiara Rebagliati geschlagen geben – Platz sechs für Kroppen.
Als 14. hatte sich Compoundschützin Katharina Raab bei ihrem ersten Auftritt in Las Vegas überhaupt für das Finale qualifiziert. Dort erwischte sie im Achtelfinale ein Freilos, um im Viertelfinale nach einer starken Vorstellung mit 146:149 gegen Elisa Roner zu verlieren. Raab zeigte sich von ihrem Tripp in die USA beeindruckt, auch wenn nicht alles rund lief: „Die Anreise war ein bisschen chaotisch. Wir sind einen Tag nach den Streiks in München geflogen, weshalb der Flieger komplett voll war. Deshalb ist auch leider einer unserer Bögen in München stehen geblieben, womit wir unseren Anschlussflug in Chicago verpasst haben und eine Nacht im Hotel in Chicago verbringen mussten.“ Angekommen in Vegas meinte sie: „Vegas ist nochmal etwas ganz anderes als andere Wettkämpfe. Alles ist einfach riesig groß. Der Aufenthalt in Vegas selbst war super, man kann sehr viel sehen, weil man mitten auf dem Strip ist, sobald man aus dem Hotel rausgeht.“
Zu ihrem sportlichen Abschneiden sagte sie: „Mit meinen drei Durchgängen bin ich so semizufrieden. Im Training daheim lief es besser, aber das findet halt auch nicht bei so einer Kulisse statt. Nachdem ich wusste, dass ich das Finale mitschießen darf, habe ich mich riesig gefreut. In den Matches habe ich dann auch meine besten Schüsse der Woche gemacht. Leider hat Elisa Roner ihr bestes Ergebnis gegen mich geschossen, und es hat nicht ganz gereicht. Trotzdem bin ich mit dem 5. Platz super zufrieden.“
