Historischer Moment für den Bogensport: Compoundbogen feiert olympische Premiere 2028
Erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele wird bei den Sommerspielen 2028 in Los Angeles eine Medaille im Compoundbogenschießen vergeben. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Abend des 9. April 2025 bekannt gab, wird der Mixed-Team-Wettbewerb mit dem Compoundbogen offiziell in das olympische Programm aufgenommen.
Die Entscheidung markiert einen historischen Meilenstein für den Bogensport: Erstmals seit der Wiedereinführung des Bogenschießens in das olympische Programm im Jahr 1972 wird mit dem Compoundbogen eine neue Bogenart aufgenommen. Nach der erstmaligen Austragung des Recurve-Mixed-Wettbewerbs bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 als fünfter Wettbewerb steigt die Zahl der Medaillenentscheidungen im olympischen Bogensport damit nunmehr auf sechs. Bislang umfasste das Programm lediglich Wettbewerbe mit dem Recurvebogen – Einzel- und Teamwettkämpfe der Männer und Frauen sowie der Mixed-Team-Wettbewerb.
Mit der olympischen Anerkennung eröffnet sich nun auch für deutsche Compoundschützinnen und -schützen die Chance, künftig um olympisches Edelmetall zu kämpfen. Für viele deutsche Athletinnen und Athleten, die sich bisher außerhalb des olympischen Rampenlichts mit der Weltspitze messen durften, bedeutet dieser Schritt eine neue Perspektive – und für den deutschen Bogensport insgesamt eine große Chance, weiter an Sichtbarkeit und Bedeutung zu gewinnen.

Olympische Wettbewerbe im Schießsport für Los Angeles 2028 bestätigt
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die 15 Schießsport-Wettbewerbe bekannt gegeben, die bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles ausgetragen werden. Die Entscheidung des IOC stellt einen wichtigen Schritt für die Zukunft des Schießsports dar – auch mit Blick auf den deutschen Spitzensport.
Besonders erfreulich ist, dass alle von der ISSF vorgeschlagenen Änderungen am Wettkampfprogramm vom IOC genehmigt wurden. Dies ist ein klares Zeichen für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen unter der Führung von ISSF-Präsident Luciano Rossi und Generalsekretär Alessandro Nicotra Di San Giacomo.
Für die deutschen Schützinnen und Schützen bedeutet diese Entscheidung Planungssicherheit: Der Schießsport wird – trotz fünf zusätzlicher Sportarten mit allein ca. 700 Quotenplätzen – erneut mit 340 Quotenplätzen ausgestattet, genauso viele wie bei den Olympischen Spielen in Paris 2024. Damit bleibt die Wettbewerbsdichte hoch und die Chancen auf eine deutsche Olympia-Teilnahme in mehreren Disziplinen bestehen.
Die Änderungen am Wettkampfformat treten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft – rechtzeitig, damit sich auch deutsche Athletinnen und Athleten im Qualifikationszyklus für LA28 darauf einstellen können.
Zu den wichtigsten Anpassungen gehören
• Erweiterte Finalfelder
In den Finals der Wurfscheibendisziplinen sowie im 25m Schnellfeuerpistolen-Wettkampf der Männer treten künftig acht statt bisher sechs Athleten an. Das schafft mehr Platz für internationale Beteiligung – und damit auch für deutsche Starter.
• Neues Format im 50m Dreistellungskampf
Im Finale wird künftig im Stehend-Anschlag geschossen. In der Qualifikation bleibt es bei allen drei Positionen (liegend, kniend, stehend). Die Änderung soll die mediale Darstellung vereinfachen und den Schießsport für neue Zielgruppen verständlicher machen.
• Anpassungen bei den Mixed-Team-Wettbewerben
Statt Gold- und Bronzematch treten nun alle vier qualifizierten Teams gemeinsam im K.o.-Modus an. Auch hier profitiert das Zuschauererlebnis – und der Teamgeist rückt noch stärker in den Vordergrund.
Die Qualifikationswettbewerbe bleiben unverändert gegenüber Paris 2024. Auch die Finalformate in den Einzelwettbewerben 10m Luftgewehr, 10m Luftpistole sowie 25m Sportpistole der Frauen bleiben bestehen. Im Laufe des Jahres 2025 werden weltweit Tests durchgeführt, um die Abläufe weiter zu optimieren.
Bestätigte olympische Schießsportwettbewerbe für LA28
• Männer & Frauen: 10m Luftgewehr, 50m Gewehr Dreistellung, 10m Luftpistole, Skeet, Trap
• Männer: 25m Schnellfeuerpistole
• Frauen: 25m Sportpistole
• Mixed-Team: 10m Luftgewehr, 10m Luftpistole, Trap
DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels ordnet die aktuellen Entscheidungen für den Deutschen Schützenbund ein: „Aus deutscher Sicht ist die positive Entwicklung in unseren beiden olympischen Sportarten ein wichtiger Schritt – nicht nur für die Spitzensportförderung, sondern auch für die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des Schieß- und Bogensportsports im gesamten DSB. Unser Dank gilt deshalb unseren beiden Weltverbänden ISSF unter der Führung von Präsident Rossi und Generalsekretär Nicotra di San Giacomo sowie der World Archery unter Präsident Professor Erdener und Generalsekretär Dielen. Die Olympischen Spiele in Los Angeles werden unseren Athletinnen und Athleten erneut eine hervorragende Plattform bieten, ihr Können vor einem weltweiten Publikum unter Beweis zu stellen.