Ziel verfehlt: Stadt Siegburg lässt Spitzensportler vor verschlossenen Türen

Erstellt von Manuel am Montag, 09.01.2012 19:56:52

Die Top-Athleten des Siegburger SV stehen vor dem Abstieg in der Bundesliga! Mit hängenden Köpfen mussten die Siegburger Bogenschützen den Heimweg aus Döbeln (bei Dresden) antreten. Waren es am Anfang der Saison noch krankheitsbedingte Ausfälle der Spitzenschützen und die schlechtesten Trainingsbedingungen der Deutschen Bundesliga, die ein besseres Abschneiden verhinderten, so kam am dritten Wettkampftag auch noch das Pech dazu.

Mit der drittbesten Ringzahl des Tages konnten die Siegburger nur 2 Punkte holen. Aus irgendeinem Grund schafften es die Gegner, immer gegen Siegburg ihr Tagesbestergebnis zu schießen. Fortuna wollte es scheinbar so!

Aber was soll man erwarten? Die Vorzeichen dieser Saison verhießen nichts Gutes!


Die Reduzierung der Trainingszeiten um über 40 % seitens der Stadt Siegburg, die kleinere Halle, die ungünstigsten Termine die man nur haben kann, die eigenwillige Auslegung des Ferienbeginns des Hausmeisters und viele andere Dinge, sind nicht geeignet, Leistungssport zu betreiben! So musste die Mannschaft des St. Hubertus 08 mit mehr als drei Wochen Trainingsdefizit, zum Scheitern verurteilt, die Reise nach Döbeln antreten.

Anfragen, ob man wenigstens mit der Ligamannschaft in den Ferien trainieren kann, bleiben von der Stadt Siegburg ganz einfach unbeantwortet. Etwas, das für alle Gegner des Siegburger SV ganz selbstverständlich ist. Stattdessen bekommt man einen Antrag auf Beihilfen aus 2010, dessen Eingang und Vollständigkeit am 20.10.2010 bestätigt wurde, nach 14 Monaten „unbearbeitet“ zurück, weil angeblich eine Unterschrift fehlt.

Ein Bestehen in der obersten Spielklasse des Schießsports ist unter solchen Bedingungen nahezu unmöglich.

Beim Heimspiel am 3. Dezember mutete man dem Verein zu, erst ab 14:00h in die Halle zu dürfen! Der Wettkampf sollte um 14:00h beginnen, die Mannschaften aus Berlin, Braunschweig, Dauelsen, Döbeln etc. trafen nach bis zu 600km Anreise ab 12:00 h ein. Die Siegburger konnten denen noch nicht einmal einen Kaffee anbieten. Das war dem Gastgeber nicht nur peinlich sondern eine Zumutung! Nur dank der Manpower von gut 50 Mitgliedern war es möglich, binnen einer Stunde, das Wettkampffeld zu markieren, die Scheiben und Anzeigetafeln, das Wettkampfbüro und den Verpflegungsstand aufzubauen.

Maßgeblich beteiligt aber die Schützen, die sich eigentlich auf den Wettkampf vorbereiten müssten. Als das Einschießen begann, konnten die Siegburger erstmal ihr Equipment aus den Autos holen und aufbauen.

Kein Vertreter der Stadt, des Stadtsportverbandes oder der örtlichen Presse hat sich zu diesem Top Event, an dem die besten Schützen Deutschlands antraten, blicken lassen! Das zeigt, welchen Stellenwert der Bogensport / Leistungssport in Siegburg hat. Eben gar keinen; und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es auch gar nicht erwünscht ist einen Stellenwert zu erringen. Wahrscheinlich hätten die Siegburger bessere Chancen, wenn sie mit Pappnase und Narrenkappe antreten würden.

Der Klassenerhalt ist theoretisch noch möglich. Hierfür müssen die Siegburger am letzten Spieltag am 11.02.2012 in Mülheim a.d. Ruhr acht Punkte auf den Rheydter TV aufholen.
Dazu braucht der Siegburger SV zur Abwechslung mal viel Glück und vor allen Dingen Training! Nur so kann die erforderliche Leistung der Schützen erbracht werden.

Trotz aller Hoffnung müssen sich die Siegburger aber realistisch mit dem Gedanken anfreunden, in der nächsten Saison als Zweitligist einen neuen Anlauf zum Aufstieg in die Erste Bundesliga zu nehmen. Quelle: Bogensport-Extra

zurück