Berger und das Compound-Damenteam kämpfen um EM-Gold – Damen-Recurveteam gewinnt Bronze und Titscher steht im kleinen Finale

Erstellt von Manuel am Donnerstag, 24.05.2012 21:34:25

24.05.2012 – Bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) konnten die deutschen Compoundschützen ihre gute Form von Weltcup in Antalya (Türkei) konservieren. Im Einzelwettbewerb der Damen steht Kristina Berger (Surberg/Foto) am Wochenende im Finale um Gold gegen Anastasia Anastasio (Italien), das Damenteam hat die Chance auf den Titel gegen Italien, bei den Herren kämpft Paul Titscher (Braunschweig) gegen Vladas Sigauskas (Lithauen) um Bronze und die deutschen Recurveschützinnen gewannen durch ein 197:196 gegen Dänemark die Bronzemedaille.

Die drei Compound-Damen des Deutschen Schützenbundes griffen nach Freilosen erst heute in die Direktausscheidung ein. Melanie Mikala (Karlsbad) traf dabei im Sechzehntelfinale auf Petra Göbel (Österreich) und unterlag der Österreicherin mit 133:139.

Auch Andrea Weihe (Saalfeld) hatte mit Melanie Lawther (Irland) eine Schützin zur Gegnerin, die heute das bessere Ende für sich hatte. Die Thüringerin, die schon lange Jahre zu den Pfeilern der deutschen Compound-Nationalmannschaft gehört, unterlag mit 135:138.

Einzig Kristina Berger überstand diese Runde. Gegen Anne Lantee (Finnland) hatte die Bayerin überhaupt keine Probleme, siegte souverän mit 144:135 und bestätigte eindruckvoll ihre guten Leistungen vom letzten Weltcup in Antalya (Türkei).

Im Achtelfinale stand Petra Göbel gegen Kristina Berger, die erst seit 2009 dem Bogenschießen nachgeht und früher eine gute Luftpistolenschützin war, auf verlorenem Posten. Die Bayerin siegte überlegen mit 146:138.

Auch Inge van Caspel (Niederlande) spürte dann im Viertelfinale die derzeitige Leistungsstärke der deutschen Compoundschützin. Mit 144:140 machte Kristina Berger ihren Einzug in das Halbfinale perfekt.

In der Vorschlussrunde wurde dann Marcella Tonioli (Italien) in einem spannenden Match mit 144:142 bezwungen. Damit wird Kristina Berger am Samstag um den kontinentalen Titel greifen.

Mit dem nichtolympischen Compoundbogen bezwang Paul Titscher (Braunschweig/Foto) zunächst den Qualifikationsvierten, Mike Schloesser (Niederlande), in einem spannenden Match ganz knapp mit 146:145. Danilo Miokovic (Serbien) war im Achtelfinale der Kontrahent, der geschlagen werden musste.

Gegen den Serben hatte der 25-jährige Student keine Probleme und siegte souverän mit 147:139. Um den Eintritt in das Halbfinale musste sich Paul Titscher mit Daniel Moser (Österreich) auseinandersetzen. Nach dem deutlichen Sieg in der Runde zuvor ließ sich der DSB-Schütze auch von dem Österreicher die Medaillenchance nicht nehmen und gewann mit 148:145.

Im Semifinale stoppte dann Sergio Pagni (Italien) den Siegeszug des DSB-Schützen. Mit 138:145 unterlag Paul Titscher hat aber nun am Samstag die Chance auf die Bronzemedaille.

Auch Marcus Laube (Seelze) hatte einen erfolgreichen Auftakt am heutigen Tag, denn er setzte sich gegen Asko Kilpia (Finnland) mit 146:143 durchsetzen. Gegen den international erfahrenen Morten Boe (Norwegen), zur Zeit auf der Weltrangliste des Internationalen Bogensportverbandes (WA) auf Rang 17, reichte es heute nicht ganz. Für Marcus Laube kam bei der 145:147-Niederlage das Aus in diesem Wettkampf.

Julian Scriba (Weilrod) hatte gegen Dominique Genet (Frankreich), dem Qualifikationsachten, diesmal keine Chance. Der Hesse schlug sich tapfer, unterlag dem Franzosen aber mit 144:146 und musste ausscheiden.

Elena Richter (Berlin/Foto) bezwang mit dem Recurvebogen im Sechzehntelfinale Nathalie Dielen (Schweiz) mit 6:2 und war damit die einzige Teilnehmerin im Recurve-Einzelwettbewerb der Damen, die das Achtelfinale erreichte.

Ksenia Perowa (Russland) hieß ihre Gegnerin unter den besten 16 Teilnehmerinnen und dies war eine äußerst schwere Aufgabe, denn die Russin hatte in der Qualifikation mit ihrem zweiten Platz ihre Leistungsfähigkeit eindeutig unterstrichen.

Gegen die starke Russin wehrte sich Elena Richter mit allen Kräften und hatte nach fünf Sätzen einen Gleichstand von 5:5 erreicht, sodass ein Stechschuss das Match entscheiden musste. Ksenia Perowa war diesmal die Glücklichere, gewann das Shoot-off mit 9:7 und damit die gesamte Begegnung mit 6:5.

Lisa Unruh (Berlin) musste gegen Berengere Schuh (Frankreich) eine 2:6-Niederlage hinnehmen und Karina Winter (Berlin) unterlag der Qualifikationsfünften, Lidia Sichenikowa (Ukraine), mit 0:6.

Florian Floto (Braunschweig/Foto) hatte bei den Herren mit Ex-Olympiasieger Marco Galiazzo (Italien) den erwartet schweren Gegner in Sechzehntelfinale. Nach 1:0 und 2:1-Satzführeng konnte der Braunschweiger aber in den beiden letzten Passen das Match drehen und zog mit einem 6:4 ins Achtelfinale ein, wo er dann jedoch gegen Klemen Strajhar (Slowenien) mit 4:6 aus dem Wettbewerb ausschied.

Auch der junge Camilo Mayr (Welzheim) zeigte gegen den routinierten Terry Simon (Großbritannien) ein ein kämpferisches Match, zwang den Briten nach 5:5-Gleichstand in ein Stechen, in dem beide Schützen eine Neun erzielten, der Engländer jedoch etwas näher an der Mitte der Scheibe war und damit die Partie mit 6:5 für sich entscheiden konnte.

Im Mannschaftswettbewerb besiegten die deutschen Compound-Herren im Achtelfinale zunächst Russland mit 222:217. Im Viertelfinale mussten sie jedoch den stärkeren Franzosen beim 221:226 den Vortritt lassen.

Die Damen hatten aufgrund ihrer guten Platzierung als Dritte nach der Qualifikation ein Freilos im Achtelfinale, da nur zwölf Mannschaften an den Start gegangen waren. Gegen Schweden gab es im Viertelfinale beim am Ende noch klaren 223:216 einen Schreckmoment, als die Skandinavierinnen nach der dritten Passe wieder auf einen Ring herankamen. Zuvor sah es nach 58:54 und 113:110 nach einem ruhigen positiven Verlauf für das DSB-Trio aus.

Im Semifinale wurde es ein sehr enges Match gegen die starken Russinnen. Nach 57:56 kam zur Hälfte der Begegnung der 113:113-Ausgleich. Nach einem 169:167 nach der dritten Passe, konnte am Ende mit 222:221 ein hauchdünner Vorsprung ins Ziel gerettet werden. Damit steht das Damenteam mit dem Compoundbogen am Samstag gegen Italien im Finale um den Europameistertitel.

Mit dem Recurvebogen gewannen die Damen des Deutschen Schützenbunds ihr Auftaktmatch gegen Rumänien klar und deutlich mit 207:187. Im Viertelfinale sah es zunächst gegen die Ukrainerinnen nach frühem Rückstand nicht gut aus, doch versagten die Osteuropäerinnen in der letzten Passe mit nur 43 Ringen kollektiv und ermöglichten somit den 201:191-Sieg für die deutschen Schützinnen.

Gegen Spanien gerieten die deutschen Damen frühzeitig mit 49:52 in Rückstand, konnten nach der zweiten Passe die Differenz beim 101:103 etwas minimieren, mussten dann aber die Schützinnen von der iberischen Halbinsel nach dem dritten Durchgang zum schon deutlichen 149:155 ziehen lassen, um das Match schließlich mit 205:210 aus deutscher Sicht zu beenden.

Im kleinen Finale um Bronze hieß der Gegner Dänemark. In einem spannenden Match ging Deutschland zunächst mit 50:49 in Führung, verteidigte diesen Vorsprung beim 99:98 nach der zweiten Serie, erhöte sogar nach der dritten Passe auf 149:145, um zum Schluss noch einmal zu zittern, denn mit 197:196 war der Sieg knapp, aber verdient.

Die Herren ließen gegen Finnland ebenfalls keinen Zweifel daran, wer in Runde eins am Ende der Partie als Sieger von Stand gehen würde. Das eindeutige Ergebnis lautete 215:198. Gegen die Niederlande geriet das DSB-Trio schon in der zweiten Passe in Rückstand, konnten den Vorsprung der Holländer nicht mehr kompensieren und unterlagen schließlich mit 200:208.

Die Ergebnisse der Europameisterschaften Bogenschießen in Amsterdam finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link .

Foto Berger: © Dean Alberga/WA

Foto Richter: © Günter Kuhr

Foto Floto: © Günter Kuhr

Quelle: Deutscher Schützenbund

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