Recurve: Unruh sichert sich Weltcupfinal-Teilnahme
Lisa Unruh schoss sich als Siebte am weitesten nach vorne, nachdem sie in der Qualifikation technische Probleme mit ihrem Bogen hatte und lediglich 35. geworden war. Davon war in der Qualifikation nichts mehr zu sehen, u.a. bezwang sie die an drei gesetzte Türkin Yasemin Anagoz mit 6:0. Im Viertelfinale musste aber auch Unruh ihren Bogen nach einem 0:6 (25-27, 26-29, 25-27) gegen die Mexikanerin Ana Vazquez verstauen. Lohn der Mühe war das Ticket für das Weltcupfinale in Yankton/USA (29./30. September). Das Trio Michelle Kroppen, Charline Schwarz und Elisa Tartler kam als Neunte ins Ziel, nachdem alle drei in der vierten Runde Niederlagen bezogen. „Alle Damen in den Top Ten. Das ist eine gute und kompakte Mannschaftsleistung. Darüber hinaus hat sich Lisa mit einem sehr guten 7. Platz auch für das Weltcupfinale qualifiziert“, zollte Bundestrainer Oliver Haidn Lob.
Wir müssen die kurzen Regenerationsphasen nutzen, um nochmals Kraft für die Mannschaftsmatches und die kommenden Aufgaben zu tanken!
Bundestrainer Oliver Haidn nach dem Einzel-Wettkampftag
In der Männer-Konkurrenz bezwang Johannes Maier im deutschen Duell den Qualifikations-1. Moritz Wieser mit 6:4 (28-27, 27-28, 30-29, 27-30, 27-28), musste sich dann aber in der nächsten Runde dem Italiener Federico Musolesi mit 3:7 geschlagen geben. Als Neunter war Maier bester DSB-Akteur. Denn sowohl Maximilian Weckmüller als auch Florian Unruh verloren ihre Matches trotz starker Passen im Stechen. Dies sah auch Haidn so: „Auch wenn die Platzierungen dies nicht eins zu eins wiederspiegeln, habe unsere Männer sehr gut geschossen. Für die sie war die Belastung durch die herausragenden Qualifikationsergebnisse, verbunden mit dem Qualifikationsprozess für die Olympischen Spiele sehr groß. Das hat auch viel Kraft gekostet.“ Deswegen gilt nun die Devise: „Wir müssen die kurzen Regenerationsphasen nutzen, um nochmals Kraft für die Mannschaftsmatches und die kommenden Aufgaben zu tanken.“
Und auch im Mixed kam das Aus vor den Medaillenmatches: Kroppen und Wieser verloren im Viertelfinale gegen Spanien 1:5 (37-37, 36-37, 35-38), nachdem sie zuvor 5:3 gegen das tschechische Duo siegten.
Compound: Gute Leistungen nicht mit Top-Platzierungen belohnt
Platz neun (Henning Lüpkemann und Janine Meißner), 17 (Florian Grafmans, Leon Hollas) und 33 (Sebastian Hamdorf, Julia Böhnke, Jennifer Walter) lassen nicht unbedingt auf gute Leistungen schließen. Doch das deutsche Compound-Team enttäuschte nicht: Lüpkemann beispielsweise schaltete in Runde zwei den Mexikaner Miguel Becerra nach einem sensationellen 149-149 mit 10:9 im Stechen aus. Und Grafmans (145), Hamdorf (146) sowie Hollas (147) schieden trotz guter Ergebnisse in dem sehr leistungsdichten Feld aus. Bei den Frauen ein ähnliches Bild: Walter hatte das Pech, auf die in der Qualifikation nur mäßige Toja Ellison zu treffen, die nach dem 1467-142 gegen die Deutsche sogar ins Halbfinale stürmte. Böhnke unterlag einer Französin 145-146 und Meißner gewann zunächst in überzeugender Manier zwei Matches, ehe das Aus beim 144-147 gegen die starke US-Amerikanerin Paige Pearce erfolgte.
Im Mixed belegten Böhnke und Lüpkemann nach einem 152-153 gegen Großbritannien Platz neun.