Olympia-Qualifikation Bogen: Frauen-Quartett kämpft um drei Tokio-Startplätze

Erstellt von Manuel am Montag, 14.06.2021 19:31:41 | Kategorie Deutscher Schützenbund

Seit Sonntag, 13. Juni, ist klar, welches Bogen-Quartett der Frauen um die drei Tokio-Startplätze kämpft: Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena/BSG Ebersberg), Lisa Unruh (BSC BB Berlin), Charline Schwarz (BS Feucht) und Elisa Tartler (SV Bavaria Thulba/TS 1861 Bayreuth) setzten sich in der internen Qualifikation durch und werden beim Weltcup in Paris (21.-27. Juni) an den Start gehen. Danach erfolgen die finalen Tokio-Nominierungsvorschläge durch das Trainer-Team um Bundestrainer Oliver Haidn: „In Paris fallen die finalen Entscheidungen. Auch hier ist für Michelle, Lisa, Charlie und Elisa noch alles offen."

Das bedeutet gleichzeitig, dass der Tokio-Traum für Katharina Bauer (BSG Raubling) und Veronika Haidn-Tschalova (FSG Tacherting) vorbei ist. Einen anderen Höhepunkt in diesem Jahr können sie aber noch schaffen. Denn für die WM im amerikanischen Yankton (19.-26. September) werden die Karten neu gemischt.

Wie von Haidn erwartet, gab es aufgrund der nicht einfachen Bedingungen auf der Bogenanlage an der Olympiaschießanlage in München noch Verschiebungen, zumal der dritte und finale Qualifikationswettkampf eine höhere Wertung hatte und zu 50 Prozent in das Endergebnis einfloss.  So schob sich Routinier Lisa Unruh von Platz vier auf Rang zwei, Bauer rutschte von Position drei auf fünf. "Wie erwartet gab es schwierige Windverhältnisse und dadurch auch noch Verschiebungen im Ranking. Alle Athletinnen haben klasse gekämpft und es war dadurch am Ende sehr, sehr eng“, kommentierte Haidn den Ausgang.

Alle Athletinnen haben klasse gekämpft und es war dadurch am Ende sehr, sehr eng!

Bundestrainer Oliver Haidn zur finalen Qualifikation in München

Angeführt wird das deutsche Quartett von Michelle Kroppen, der WM-Vierten von 2019, die alle drei Qualifikations-Wettbewerbe für sich entschied. Sie wies am Ende einen Ring-Schnitt (72 Pfeile) von 650,5 Ringen auf und damit neun Ringe mehr als Unruh (641,5). Es folgt Charline Schwarz (640,7) als große Überraschung, denn die 20-Jährige ist noch Juniorin. Elisa Tartler schoss sich mit einem starken „Finish“ auf Platz vier (634,4). Kroppen zeigte sich zufrieden mit ihrer Leistung über den Qualifikations-Zeitraum: „Natürlich freue ich mich, wie die gesamte Qualifikation für mich gelaufen ist. Es waren schwierige Wettkämpfe, witterungsmäßig hatten wir von strahlender Sonne bis zu orkanartigen Böen alles dabei. Da wurde uns allen einiges abverlangt. Aber ich habe versucht, fokussiert zu bleiben, egal was auf mich zukommt. Und das hat funktioniert. Ich werde mich nun auf den Weltcup in Paris vorbereiten, um auch dort wieder mein Bestes geben zu können und mir damit hoffentlich meinen Traum von den ersten Olympischen Spielen zu erfüllen.“

Ich habe versucht, fokussiert zu bleiben, egal was auf mich zukommt!

Michelle Kroppen zur gesamten internen Qualifikation

Zur gesamten Qualifikation und zu den kommenden Turnieren in Paris und Tokio sagt Haidn: "Wir haben eine sehr umfangreiche und intensive nationale Qualifikation hinter uns, die sehr viel Einsatz und Durchhaltevermögen von allen Athleten gefordert hat. Dies war aber auch eine notwendige Vorbereitung für die kommenden Wettkämpfe. Wir haben gute Ergebnisse bei allen Sportlerinnen und Sportlern gesehen und wir schauen zuversichtlich in Richtung Paris und Tokio. Unsere derzeit besten Athleten haben sich durchgesetzt und berechtigte Chancen auf sehr gute Platzierungen in Paris und Tokio. Wir sind bereit!"

Zeit zum Verschnaufen gibt es aber nicht. Bei den Männern geht es am 19. Juni in Paris noch um einen Team-Quotenplatz. Diesen sollen Maximilian Weckmüller (BSC Vellmar/BSG Ebersberg), Florian Unruh (SSC Fockbek/SV Dauelsen) und Moritz Wieser (FSG Tacherting) gewinnen. Dieses Trio nimmt auch am darauffolgenden Weltcup teil und wird dabei von Johannes Maier (Edelweiß Thierhaupten, FSG Tacherting) unterstützt.

Anhänge

Foto: DSB / Sechs Recurverinnen schossen in München um die vier Startplätze für den Weltcup in Paris und die finale Olympia-Entscheidung.

Quelle: Deutscher Schützenbund

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