Die Nummer eins weltweit - das gab es noch nie im deutschen Bogensport. Dementsprechend glücklich war und ist Bauer, dass die neue Weltrangliste – in diese fließen nunmehr die Ergebnisse Outdoor, Indoor und vom Feldbogen ein - sie ganz oben sieht: „Das freut mich natürlich mega, und ich bin sehr stolz darauf, es als erste Deutsche geschafft zu haben. Da stecken viele Leute dahinter: Oliver Haidn als Bundestrainer, meine Familie, Freunde, der Verband, die Sporthilfe, mein Arbeitgeber DAK Gesundheit, die mir alle den Rücken freihalten und mich jahrelang unterstützen. Es ist schön, etwas mit so einer Platzierung zurückgeben zu können. Aber jetzt konzentriere ich mich wieder im hier und jetzt!“
Und das sind der „Vegas Shoot“ und das Finale der World Series Hallentour – zwei der renommiertesten Turniere weltweit. Und dort wollen Bauer, Michelle Kroppen, Florian Unruh und Felix Wieser, der im vergangenen Jahr das Finale in den USA gewann, vorne mitmischen. Das scheint möglich, denn beim Turnier in Nimes/FRA, kurz zuvor, kamen Bauer und Kroppen als Zweite und Vierte ins Ziel. Auch Unruh schoss zunächst stark, „bis auf die zwei Fehler im ersten Match“, die ihn eine bessere Platzierung kosteten. Der Reiz der Turniere in Las Vegas (Unruh: „Es ist top besetzt!“) und die Umsetzung der eigenen Ziele (Bauer: „Noch mehr Wettkampfroutine bekommen und die Techniken und Dinge, die noch nicht optimal waren, noch weiter zu festigen und zu verbessern.“) stehen im Fokus.
Bleibt eine Frage: Bringen die Hallen-Turniere etwas für die Outdoor-Saison?, in der mit der Weltmeisterschaft in Berlin (31. Juli bis 6. August) der große Höhepunkt im eigenen Land stattfindet: „Die Hallenwettkämpfe bringen einem vor allem mentale Stabilität, weil die Ergebnisse nochmal höher sind als draußen. Man kann sich gut daran gewöhnen, fast nur 10er schießen zu müssen“, so Unruh, aktueller Weltranglisten-4. Und die Weltbeste meint: „Die Hallen-Wettkämpfe bringen mir auch für die Outdoor-Saison sehr viel: Wettkampf ist Wettkampf und der Stress und die Nervosität ist wie draußen, deshalb ist es eine sehr gute Vorbereitung für draußen.“ Und keiner hätte etwas dagegen, wenn die Leistung indoor auch outdoor wiederholt wird – am besten Anfang August in der deutschen Hauptstadt.