„Wir konnten nicht erwarten, dass wir hier Gold holen, weil viele gute Teams in Paris waren“, sagte Florian Unruh unmittelbar nach dem Match. In der Tat: Bis auf die Asiaten, vornehmlich die Koreaner und Chinesen, war alles am Start, was Rang und Namen hat. Doch die deutschen Bogen-Männer waren in Paris – wieder einmal – die Besten.
„Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft!
Bundestrainer Oliver Haidn
„Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. In der Weltrangliste stehen wir damit wahrscheinlich erstmals auf Platz eins. Dieser Erfolg ist das Produkt der Arbeit vieler Personen und Institutionen. Mein Dank gilt unserem Trainer- und Betreuerstab, unseren Familien, dem DSB und unseren Partnern und Fans“, sagte Bundestrainer Oliver Haidn unmittelbar nach dem Triumph.
War es die Nervosität oder die Favoritenrolle? Das deutsche Trio kam schwach aus den Startlöchern und schoss in der ersten Passe keine Zehn. Dementsprechend hieß es Rückstand. Unruh analysierte im Anschluss: „Wir wissen es nicht ganz genau, weil sich unsere Schüsse besser angefühlt haben, als es das Ergebnis war. Wir denken, dass die anderen Lichtverhältnisse im Vergleich zum Trainingsplatz den größten Einfluss hatten.“ Doch die Qualität des Teams zeigte sich ab Passe zwei: Weckmüller schoss die erste Zehn, Wieser ließ die zweite folgen. Auf der anderen Seite hatten die Belgier Probleme, die Pfeile landeten des Öfteren im roten Bereich. Das deutsche Team ließ sich nicht beirren, schoss in der dritten Passe solide und zeigte in der finalen Passe seine Weltklasse: Belgien legte starke 29 Ringe vor, Deutschland zog gleich. Und als die Gegner die Passe mit sehr guten 57 Ringen beendeten, machten Weckmüller, Wieser und Unruh es noch einen Tick besser: Unruh hätte eine Neun gereicht, beendete das Match aber mit einer Zehn. Ein kleiner Jubelkreis mit Bundestrainer Oliver Haidn beendete den phantastischen Auftritt des Teams in Paris. „Wir sind sehr glücklich, den zweiten Weltcup in Folge gewonnen zu haben“, so Unruh zu der historischen Tat. Und Weckmüller ergänzte: „Das war eine fast perfekte Saison!“
Das war eine fast perfekte Saison!
Maximilian Weckmüller zu den Ergebnissen 2021
Wohl wahr: Bronze in Guatemala, Gold in Lausanne und nun Gold in Paris. Noch nie war ein deutsches Team erfolgreicher auf der Weltcup-Bühne unterwegs. Hinzu kommen noch starke Ergebnisse in den Qualifikationen der EM und beim finalen Olympia-Qualifikationsturnier und ein neuer deutscher Rekord mit 2042 Ringen. Umso bitterer, dass dieses Team nicht in Tokio um Gold, Silber und Bronze schießen kann, da es bei den zwei einzigen Qualifikationsmöglichkeiten (WM 2019 und Paris 2021) nicht reichte. „Es ist sehr schade, dass wir es nicht mit einer Mannschaft zu den Spielen geschafft haben“, schloss Unruh ab, wohl wissend, dass damit eines der weltbesten Teams in Tokio fehlen wird.