Pflug hatte sich in der Qualifikation eine gute Ausgangsposition verschafft, denn er rangierte am Ende der zwei Runden unter den 40 Sportlern mit 982 Punkten auf einem guten fünften Platz. Zunächst ging es gegen den ehemaligen Weltmeister, den Franzosen Joan Pauner. Pflug setzte sich mit 64-63 knapp durch und qualifizierte sich fürs Viertelfinale. Dort kam mit 58-60 das Aus gegen den Schweden Mikael Anderle – auf durchaus kuriose, aber auch ärgerliche Weise: „Unser erstes Ziel war der Bär. Das Tier ist schwierig zu schießen, da man die Ringe nicht sehen kann und er keine Kontraste zeigt. Also habe ich mir einen Schatten zum Zielen ausgesucht. Es war leider nicht der Schatten am Vorderlauf, sondern am Hinterlauf. Der Schuss war also wortwörtlich fürn A…“. Zwar konnte er den Rückstand Schuss für Schuss verkleinern, doch am Ende ließ sich der Schwede den Vorsprung nicht mehr nehmen. Dennoch zog Pflug ein zufriedenes Fazit: „Ich freue mich riesig über den fünften Platz in diesem starken Starterfeld. Es ist mehr als ich erwartet hatte.“
Der Schuss war also wortwörtlich fürn A...!
Sascha Pflug über seine fatale Fehleinschätzung beim Schuss auf den Bären
Nicht ganz so weit nach vorne ging es für Jürgen Lippek. Nach der Qualifikation, in der er seine Bestleistung um 38 Ringe steigern konnte, lag er auf Platz 14 mit 748 Punkten und gewann im Anschluss sein 1/32-Match gegen den Slowenen Roman Plesko nach dem Stand von 42-42 per Stechschuss mit 8-5. Im 1/16-Finale erwies sich der Italiener Marco Pontremolesi jedoch als zu stark, Lippek hatte beim 41-51 keine Chance.
"Es ist aber sehr schade, das sich so wenig qualifizierte deutsche Schützinnen und Schützen zu dieser Europameisterschaft gemeldet haben. Obwohl es in Deutschland eine große 3D-Szene gibt, finden im Gegensatz zu z.B. Österreich so gut wie gar keine WA 3D-Turniere statt. Hier sind die Vereine gefordert, mehr WA Turniere anzubieten, damit sich einen Szene entwickelt, die auch konkurrenzfähig an WA Welt- und Europameisterschaften teilnehmen kann", fordert Lange ein Umdenken in der 3D-Szene.
Pflug und Lippek reisen am 5. September zurück nach Deutschland, für Peter Lange geht es jedoch nahtlos weiter. Er betreut dann das deutsche Feldbogen-Team bei der EM im kroatischen Porec (5.-12. September).