Norden: Berlin und Blankenfelde dominieren
Traditionell ist der BSC BB Berlin eine der dominierenden Mannschaften in der Bundesliga Bogen. Fünf Mal konnten die Hauptstädter bereits den Meisterspiegel in Empfang nehmen, und auch 2023 sind die Berliner ein Anwärter auf die begehrte Trophäe. Dies unterstrichen Elina Idensen, Lisa Unruh, Erik Linke und Jannis Kramer beim Auftritt in Blankenfelde. Sechs Siege gegen die Konkurrenz, lediglich gegen Sherwood BSC Herne (3:7) verließ man als Verlierer die Schießlinie. Dementsprechend positiv fiel das Fazit von Erik Linke aus: „Ich denke, das ganze Team kann mit unserer Leistung zufrieden sein. Natürlich gibt es immer individuelle Dinge, die einem selbst nicht so gut gefallen haben und das ist ja auch gut so, weil wir ja besser werden wollen. Aber wir haben sechs von sieben Matches gewonnen und sind Erster der Tabelle - da kann man eigentlich gar nicht meckern. Jetzt wollen wir natürlich auch nach dem vierten Vorrunden-Wettkampf auf dem ersten Platz der Tabelle bleiben und so die optimale Ausgangslage für das Bundesligafinale schaffen. Und da wollen wir dann selbstverständlich vorne mit schießen.“ Als Erfolgsrezept sieht der 19-Jährige folgendes: „Ich denke, wir haben eine gute Mischung im Team mit Lisa, Jannis und Frau Abel (Trainerin, Anm. d. Red.), die sehr viel Erfahrung und dadurch Gelassenheit mitbringen und dann mit Elina und mir zwei Schützen, die noch kein Bundesligafinale gewonnen haben und dadurch natürlich besonders hyped sind.“
Ebenfalls hochzufrieden waren die Gastgeber vom Blankenfelder BS 08. „Der Plan, beim Wettkampf in eigener Halle genügend Matchpunkte zu sammeln, um es beim abschließenden Wettkampftag in Verden in der eigenen Hand zu haben, die Tickets für das Finale in Wiesbaden lösen zu können, ist voll aufgegangen“, analysiert Trainer Stefan Laux. Im ersten Match gegen den RSV Detmold-Klüt gaben die Blankenfelder noch einen Zähler ab, danach waren sie jedoch nicht mehr zu stoppen. Lediglich das Derby gegen Favorit BSC BB Berlin ging noch 2:6 verloren. Der Grund: „Nach dem Remis haben sich die Männer um Teamkapitän Peter Sach keinen Ausrutscher mehr geleistet und stabil auf hohem Niveau geschossen. Lediglich im Vergleich gegen Berlin ließen sie etwas die Zügel schleifen“, so Laux. „Es müsste jetzt beim letzten Wettkampftag in Verden schon sehr viel „falsch“ laufen, um sich letztlich nicht für das Finale qualifizieren zu können“, meint Laux, der die Breite des Kaders für die bisherigen guten Leistungen ausmacht: „Das Team harmoniert sehr gut miteinander, besonders Neuzugang James Stephens hat sich nach kurzer „Warmlaufphase“ gut in das Team integriert.“
Auf den Plätzen drei bis fünf rangieren der SV Querum (27:15-Punkte), Sherwood BSC Herne (25:17) und der SV Dauelsen (22:20), was bedeutet, dass voraussichtlich ein Team aus diesem Trio nicht am Finale teilnehmen wird. Die zwei Abstiegsplätze machen der RSV Detmold-Klüt (12:30), der 1. UTK BSC Oberauroff (11:31) und der BSSC Olympia Berlin (9:33) untereinander aus.
Süden: Trio ist vorzeitig für Wiesbaden qualifiziert
Bereits vorzeitig für das Bundesligafinale in Wiesbaden (Tickets) qualifiziert, ist das Trio FSG Tacherting, BSG Ebersberg und BC Villingen-Schwenningen. Der Vorsprung auf die fünfplatzierte SG Freiburg beträgt bereits 17 Zähler und mehr. Dass die (fast) ausschließlich mit Kaderschützen besetzten Top-Teams aus Tacherting und Ebersberg dies schaffen, ist keine Überraschung. Der bärenstarke Auftritt der Villinger muss dagegen als sehr positiv bezeichnet werden, auch wenn das Team natürlich ebenfalls überwiegend mit Kaderschützen besetzt ist – aus dem Zweikampf ist definitiv ein Dreikampf im Süden geworden. Villingen-Schwenningen zog in einem hochklassigen Match nur gegen Tacherting knapp mit 4:6 (57-55, 58-58, 60-60, 59-60, 56-59) den Kürzeren und bezwang Ebersberg 6:2. Schützin Sarah Reincke analysierte: „Wir konnten unser Team mit der ukrainischen Nationalkaderschützin Polina Rodionova in dieser Saison verstärken. Außerdem versuche auch ich, soweit es mein Medizinstudium zulässt, an den Wettkampftagen mein Team zu unterstützen. In Tacherting haben Polina und ich eine gute Grundlage zu Beginn gelegt und Nico (Schiffhauer, Anm. d. Red.) hat dann Nervenstärke bewiesen und als letzter Schütze den Sack zugemacht.“
Eine Kleinigkeit besser war lediglich die FSG Tacherting. Die blieb in der Besetzung Katharina Bauer, Johannes Maier, Felix und Moritz Wieser verlustpunktfrei und setzte sich mit dem letzten Pfeil im abschließenden „Giganten-Duell“ gegen Ebersberg an die Tabellenspitze. Nach dem 6:2 (60-57, 58-60, 59-56, 58-56) war der Jubel groß beim Heim-Team, den Fans in der Halle und an den Bildschirmen bei der Live-Übertragung auf Sportdeutschland.TV „Das war Bogensport auf höchstem Niveau. Dramatisch, höchst spannend und zum Schluss wurden wir mit der Tabellenspitze belohnt“, so das Fazit des Tachertinger Teams. Andreas Blaschke, Trainer der BSG Ebersberg und Ligaleiter Bogen, hob zwei Dinge hervor: "Die Stimmung in der Halle mit zahlreichen Zuschauern war einfach toll. Und wie die Tachertinger den Livestream aufziehen, ist sensationell und ein absolutes Vorbild für andere Vereine. Ich hoffe, dass zukünftig weitere Vereine diesen Weg gehen."
Platz vier dürfte mit einiger Sicherheit an die SGI Welzheim gehen, die vor dem Heimwettkampf am 4. Februar ein sattes „Polster“ von sieben Zählern auf die SG Freiburg besitzt. Während der TSV Natternberg (1:41-Punkte) wohl bereits für die 2. Bundesliga planen kann, ist um den zweiten Abstiegsplatz ein Dreikampf zwischen Freiburg (15:27), TS 1861 Bayreuth und GK Burgschützen Büschfeld (jeweils 14:28) entbrannt.
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