„Das Wetter war schrecklich. Es war kalt und drehender Wind“, begann Nachwuchs-Bundestrainer Marc Dellenbach seine Ausführungen. Davon unbeeindruckt zeigte sich jedoch das junge deutsche Recurve-Trio Idensen, Klinger und Reisenweber, das sich zweimal nervenstark gegen die Ukraine (5:3) und Italien (5:4, 27-25 im Stechen, Dellenbach: „Der letzte perfekte Pfeil von Elina ließ den Italienerinnen keine Chance!“) durchsetzte. Im Finale am Freitag, 19. August um 18.00 Uhr (im Livestream), wartet nun Gastgeber Großbritannien.
Die Einstellung und der Wille zum Erfolg aller, verdient es, mit diesen zwei Medaillenmatches belohnt zu werden!
Nachwuchs-Bundestrainer Marc Dellenbach lobt das Engagement seiner jungen Athleten
Zuvor hatte sich Mathias Kramer als einziger DSB-Schütze der U21 für ein Einzelfinale qualifiziert. Zwei souveränen Auftaktsiegen (6:0 und 6:2) folgte ein hartumkämpftes und hochklassiges 6:4 (29-29, 28-26, 29-25, 25-27, 29-29) gegen den Briten Woodgate, ehe er im Halbfinale dem Briten Orton 3:7 (23-29, 27-29, 26-26, 27-25, 27-29) unterlag. Im Bronzematch am Samstag, 20. August um 16.10 UhrUhr (im Livestream) bekommt er es nun mit dem Italiener Balsamo zu tun. „Mathias hat sehr gut geschossen. Das Viertelfinale war sehr stark. Das Halbfinale direkt nach diesem sehr großen Match zu schießen, war anstrengend. Zudem hat der englische Schütze sehr gut geschossen. Der morgige Tag wird perfekt sein, um am Samstag in Topform zu sein und um die Bronzemedaille zu kämpfen“, bilanzierte Dellenbach, der zusammenfassend meinte: „Wir freuen uns natürlich sehr für die Mädels und für das Team im Allgemeinen. Die Einstellung und der Wille zum Erfolg aller, verdient es, mit diesen zwei Medaillenmatches belohnt zu werden.“
Mehr wurde es trotz zum Teil sehr guter Leistungen nicht. Im Einzel hatte Idensen Pech, ihr Viertelfinale im Stechen mit 8:10 zu verlieren, als Fünfte war sie beste Deutsche. Reisenweber und Erik Linke (9.), Klinger und Domenic Merkel (17.) enttäuschten jedoch nicht. Das galt auch nicht für das U21-Team, das sich den starken Italienern im Viertelfinale mit 2:6 (53-55, 53-52, 51-54, 56-57) geschlagen geben musste sowie dem Mixed-Team (Reisenweber & Linke), das ebenfalls im Viertelfinale ausschied (0:6 gegen die Türkei).
Compound: Junge Schützen sammeln wertvolle Erfahrung
An die Ergebnisse der Recurveschützen kamen die U21-Compound-Athleten nicht heran: Franziska Göppel, Abigail Meyer und Moritz Kurz wurden jeweils 17. „Alle drei verloren unglücklich. Abigail und Franziska mit je einem Ring, Moritz war eigentlich auf einem guten Weg, für eine Überraschung so sorgen“, so Holger Hertkorn, der Disziplinverantwortliche. Auch im Mixed (Meyer & Kurz) kam früher als erhofft das Ausscheiden (Hertkorn: „Es lief leider nicht gut für uns!“), mit 143:146 unterlag das DSB-Duo den Norwegern.
Hertkorn sieht die EM jedoch auch als Ausbildungswettkampf und zog für die U21 ein erstes Fazit: „Es wurde viel Erfahrung im Umgang mit den Wetterbedingungen und der Wettkampfsituation gesammelt. Dies wird dem Team für zukünftige Aufgaben helfen, besser und stabiler zu werden. Im Training können sie es schon, es muss nur noch umgesetzt werden. Für die meisten ist es die erste internationale Großveranstaltung.“
Dies gilt natürlich auch für die U18-Schützen, die am Freitag und Samstag ihre Ko-Runden absolvieren.
Das deutsche Team in Lilleshall
Recurve: Domenic Merkel, Erik Linke, Mathias Kramer, Elina Idensen, Clea Reisenweber, Johanna Klinger (alle Junioren), Phil Lüttmerding, Vincent Barme, Fredrik Roether, Mathilda Werner (alle Kadetten)
Compound: Moritz Kurz, Franziska Göppel, Abigail Meyer (alle Junioren), Noah Nuber, Jara Maiwald (beide Kadetten)
Trainer/Betreuer: Marc Dellenbach, Freddy Siebert, Sandra Dehn, Grit Reimann, Holger Hertkorn